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Blog Battle #4: Schwarz

Eigentlich ist es doch ganz einfach, etwas zum Thema "Schwarz" zu schreiben, oder nicht? Nein. Ist es nicht. Seit einer Woche steht das Thema fest und mir ist nichts produktives eingefallen. Da der Blog Battle aber nicht so ganz ernst zu nehmen ist, lasse ich einfach mal ein paar Gedanken schweifen...

IMG_5873.jpgSchwarz ist eine Farbe und auch wieder keine. Schwarz definiert sich durch die Abwesenheit von Licht, aber trotzdem ist manches Schwarz noch schwärzer als anderes Schwarz. Aus technischer Sicht ist "Schwarz" einfach RGB(0,0,0) - kein Rot, kein Grün und kein Blau, ganz einfach.

So manch einer kann schwarz sogar sehen, wenn es sich nicht als Farbe zeigt. Gemeint ist die - manchmal für die Umwelt durchaus nervige - Fähigkeit, in Allem und Jedem (nur) das Schlechte zu sehen: Verpasste Chancen, unwahrscheinliche Risiken - überall versteckt sich etwas schwarzes, wenn man nur lange genug sucht.

Natürlich ist es nicht falsch, immer auch die Risiken und Gefahren im Auge zu behalten, aber es sich zum Lebensinhalt zu machen, macht das Leben schwer. Ein Stück weit ist schwarz auch Einstellungssache: Möchte ich überall das Negative sehen oder sehe ich auch das Positive? Sehe ich nur unlösbare Probleme oder Lösungen, die vielleicht eine Herausforderung darstellen? Ist die Zukunft unabwendbar tiefschwarz oder einfach eine leere Seite im Buch meines Lebens, bei der ich den Verlauf der Geschichte noch beeinflussen kann, weil er noch nicht passiert ist?

Ach ja, die Zukunft. Sie wird gerne sehr, sehr schwarz gesehen. Noch tiefschwärzer als das anfangs angesprochene Nanoschwarz. Ich habe den Eindruck, wenn Griechenland auf einmal alle seine Schulden zurückzahlen, der IS besiegt und die Grippewelle abflauen würde - viele Menschen in Deutschland hätten ein echtes Problem. Ihnen würden die Themen zum Schwarzsehen ausgehen. Nein, würden sie nicht. Echte Schwarzseher - und in dieser Disziplin sind wir Deutschen führend - finden immer etwas, das garantiert schief gehen und die Welt in den Untergang reißen wird. So wie keiner von uns den Jahrtausendwechsel überlebt hat, weil das Jahr-2000-Problem garantiert einen Atomkrieg auslösen wird. Kaum jemand macht sich allerdings Gedanken darüber, dass die Welt am 19.1.2038 in den Dezember des Jahres 1901 zurückversetzt werden wird.

Schwarz als Lebenseinstellung muss aber nicht negativ sein. Jedes Jahr pilgern 85.000 Schwarze zu einem heiligen Ort und halten dort an einem verlängerten Wochenende eine heilige Messe ab, deren Schönheit sich Außenstehenden nicht offenbaren kann. Nicht alle sind tiefschwarz, manche sind auch grau oder für den Rest des Jahres sogar weiß mit ein paar grauen Tupfern.

Schwarz ist auch die einzige Farbe, die Humor haben kann. Von weißem, rotem oder gelben Humor habe ich noch nie gehört, aber in schwarz gibt es ihn immer wieder. Oft wird er nicht verstanden und wieder teilt Schwarz die Menschen in Gruppen: Jene, die ihn mögen und jene, die dem schwarzen Humor nichts abgewinnen können. Viele liegen irgendwo dazwischen und selbst wenn er nur schwarz ist, hat dieses spezielle humoristische Schwarz doch viele Abstufungen.

Ich habe nichts gegen Schwarz, aber in meinem Leben dominieren andere Farben. Ich versuche, am Buch meines Lebens so viel wie möglich selbst mit zu schreiben. Natürlich gibt es schwarze Kapitel, auch tiefschwarze Löcher, aber ich sehe die Zukunft lieber positiv ohne zu vergessen, dass es auch anders kommen kann. Wenn sich die Dinge dann anders entwickeln als erwartet, dann akzeptiere ich das und sehe lieber nach vorne, als mich mit dem Negativen mehr als nötig aufzuhalten. Ich werde mir vermutlich am 19.1.2038 frei nehmen, aber andererseits bin ich ziemlich sicher, dass bis dahin das problematische "signed" durch ein "unsigned" abgelöst wurde.

PS: Wehe Du kommst jetzt mit "weiß" an, ! :-)

Noch mehr schwarz gibt es bei:

1. Schakal mit seinen Gedankenwelten
2. Chaos - Kisa, Mode und chemische Keulen in Form von Kosmetika
3. Ichigo Komori mit ihrem "The music box of a morbig wonderland"
4. Das Wetterschaf mit Schafen, Wetter und so
5. Der DychterFyrst - mit seiner Buchstabensuppe
6. Die Lisa von FDLH

7. Mary von indubioprorea
8. Der Lord von C&A

 

6 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Wieso sollt ich mit weiß ankommen? :D

    Sehr schön geschrieben und auch die idee mit dem schwarzen Hintergrund ist gut. Kriegst ne 1 :)


    Gruß Schafi :>

  2. Also ich finde den Post wirklich gut gelungen! Ob man selbst wirklich 100%ig entscheiden kann, nicht schwarz zu sehen, versuche ich noch rauszufinden, andere von positiven Seiten zu überzeugen gelingt mir meistens ganz gut, nur bei mir selbst nicht :)
    1-2

  3. Schöner, amüsanter Beitrag mit einer zu dem Thema passenden Gestaltung. Dafür, dass du mit dem Thema zunächst nichts anzufangen wusstest, ist das Ergebnis doch anleslich. Nix zu meckern: 1. :)

  4. Schwarz sehen ist auch eines meiner liebsten Hobbys :D

  5. Dafür, das nichts produktives aus deinem Kopf kommen wollte, ist doch ein richtig netter Beitrag daraus entstanden!

    Note: 1

  6. Sehr schön beschrieben, wenn auch aus der Sicht eines "Normalos" zu polemsch. Dennoch, 1 setzren ;)

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