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Kritik ist, wenn man trotzdem lacht

Erst vor Kurzem hatte ich mich zu Kommentaren und sonstigen Bloggerdrogen ausgelassen, da folgt aus Mangel an sinnvollen Themen schon der nächste Post zum Webmaster Friday. Dabei geht es - wie sich dem leicht verunstalteten Titel vielleicht schon entnehmen lässt - um kritische Kommentare von Lesern.

1379809085_comment_delete.pngDamit wären wir eigentlich schon fast beim eigentlichen Thema: Leser. Gestern erst jammerte Lili von FDLH im Blog-Tags Chat über die gleiche Themenarmut wie ich und ich schickte sie zum Webmaster Friday - aber sie konnte nicht teilnehmen, denn sie hatte bisher noch keinen bösen Kommentar bekommen.

Leser schreiben Kommentare, mit steigender Leserschaft werden auch mehr Kommentare geschrieben. Nicht alle sind so überschwenglich, wie die beliebten ich-liebe-Deinen-Blog-er-ist-das-beste-von-die-ganze-Welt-Spamkommentare, einige sind durchaus auch kritisch. Einige Blogger löschen diese einfach, andere, wie meine - Achtung: Ironie - aktuelle Lieblingsautorin, lehnen jedes kleinste bisschen Kritik ab und verbuchen es unter "Neid" und "Bosshaftigkeit".

Wer nicht kritikfähig ist, sollte lieber Tagebuch schreiben, einer der wesentlichen Bestandteile eines Blogs ist nunmal die Möglichkeit, Rückmeldungen von Lesern zu bekommen. Dazu gehört selbstverständlich auch, andere Meinungen zu akzeptieren.

Ist die Sache wirklich so einfach? Leider nicht ganz, denn nicht immer werden abweichende Meinungen in einem - nach Meinung des Bloggers - angemessenen Tonfall geäußert. Wo ist die Grenze der Meinungsfreiheit und was fällt eher unter "Beleidigung"? Glücklicherweise sind Blogs rein private Medien - kein Grundgesetz und keine Aufsichtsbehörde schränken die Macht des Bloggers ein. Es ist jedem selbst überlassen, wo er (oder sie) die Grenze zieht und einen Kommentar löscht, anstatt ihn freizugeben.

Bei mir ist die Toleranzgrenze recht hoch: Kaum ein ernsthafter Kommentar wurde in der Vergangenheit gelöscht, nur weil er meinen Blogpost kritisierte. Spam ist dabei natürlich ausgenommen - Werbekommentare können weder auf Verständnis, noch auf eine Freischaltung hoffen und auch die bei Blogspot sehr beliebte Methode, private Nachrichten als Kommentar auf den aktuellsten Post zu schreiben und Kommentare auf dem eigenen Blog in Form eines Kommentars auf dem Blog des Kommentarautors zu beantworten, werden meist gelöscht, weil sie üblicherweise nicht den kleinsten Bezug zu meinem Blogpost haben.

Man kann den Blogspottern dieses Verhalten aber kaum verübeln - hat es Google (als Blogspot-Betreiber) doch auch nach Jahren noch immer nicht geschafft, sich den üblichen Blogosphären-Standards anzupassen und bei einem Kommentar die Email-Adresse des Kommentarautors abzufragen (um sie niemandem außer der NSA und dem Blogbetreiber zugänglich zu machen). Ebenso sucht man dort vergeblich nach einer Möglichkeit, bei Folgekommentaren benachrichtigt zu werden. (Diese Option fehlt bei mir derzeit auch, zumindest für nicht angemeldete Kommentartoren.)

Wenn ich mir selbst Kommentartoleranz andichte, hoffe ich auch bei anderen Blogs darauf, denn meine Kommentar sind auch nicht immer konform zur Meinung des Kommentierten. Manchmal entstehen dabei - mehr oder weniger unbeabsichtigt - recht intensive Meinungsäußerungen, die aber fast immer nicht böse gemeint sind.

 

11 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Ich halte das ganz ähnlich. Solange einer nicht was Diskriminierendes oder totalen Schwachsinn schreibt (z.B. F...KEN! In Großbuchstaben oder Ähnliches), gebe ich den Kommentar frei.
    Ich halte aber nichts davon, die Kommentare einfach laufen zu lassen. Das ist ja auch rechtlich ein Problem.

  2. Ob man bei Blogspot bei Folgekommentaren benachrichtigt wird oder nicht, hängt vom jeweils gewählten Design des Blogs ab. Standardmäßig ist das nämlich bei den Grunddesigns so eingestellt, dass man als Kommentarschreiber wählen kann, ob man per Mail bei einem Folgekommentar benachrichtigt werden soll. Man kann das bei den Grunddesigns sogar auch wählen, ohne dass man einen Kommentar zu schreiben braucht, wenn man z.B. erfahren möchte, ob zu einem bestimmten Eintrag auf einem Blog eine Resonanz kommt. Aber auch das ist designabhängig.

    Ich lasse übrigens bei mir auch Kommentare stehen, wenn sie überhaupt nichts mit dem Blog zu tun haben, z.B. Antworten auf einen Kommentar von mir auf einem anderen Blog. :)
    Ausnahmen wären bei mir aber auch Kommentare, die gegen Rechte verstoßen. Aber solche sich auf meinem Blog in der ganzen Zeit glücklicherweise noch nicht vorgekommen.

    • Sebastian

      Wo hin schickt Blogspot denn die Emails, wenn die Email-Adresse gar nicht abgefragt wird? Wenn das ginge, wäre es toll, denn so verliert man tolle Blogposts bzw. deren Kommentare leicht aus den Augen.

      • Tamarohttp://tamaroszettelkasten.blogspot.com/

        Die Email zu Kommentaren auf anderen Blogs wird an die Adresse versandt, die man beim Google+ Konto als Primäre Emailadresse angegeben hat.
        Die Email zu Kommentaren beim eigenen Blog wird an die Emailadresse versandt, die beim Dashboard unter "Einstellungen/Mobil und Email/Kommentarbenachrichtigung" angeben ist.
        Übrigens vermisse ich eine solche Funktion auch hier bei Deinem Blog,- oder ich habe sie noch nicht entdeckt.

        • Sebastian

          Mit WordPress hatte ich die noch über ein Plugin, für MovableType muss ich mich nochmal auf die Suche nach einem solchen machen. Evtl. reicht es aus, angemeldet/eingeloggt zu sein, das hab ich noch nicht probiert.
          PS: Bei Blogspot mit Google-Account zu kommentieren ist recht witzlos, wenn man keinen Blogspot-Blog hat :(

          • Tamarohttp://tamaroszettelkasten.blogspot.com/

            Kurioserweise heißt das ab dem 24.09. jetzt "Notify me", was man markieren muss, um bei Folgekommentaren benachrichtigt zu werden. In der Nacht am 24. war es noch anders gewesen.

  3. Sehe ich genauso. Kritik und Schwachsinn liegen bei den Kommentaren leider oft eng bei einander. Ein "Du bist Scheiße" wird gelöscht, ein sinnvolles "Ich finde dich scheiße, da ..." kann erhalten werden, wenn nicht noch mehr böse Worte dazu kommen ! ;)

  4. Was sofort rausfällt, sind bei uns im Blog die üblichen Spammereien: "Nice article, would you like to make $$$ fast? Visit us @ dollarfastmake inc., the best source for dollarfastmaking worldwide."
    Nahezu identische Kommentare gibt's alle Naselang auch auf Deutsch: "Das ist ein toller Artikel über Qorkelworkel, besuch uns auf Qorkelworkel dot com, um noch aktuellere Qorkel zu workeln." Und das, wo der Artikel nichtmal über Qorkelworkel ging. Solche Kommentare, die wohl über die Blogosphäre gepustet werden wie Distelsamen im Sommerwind, löschen wir natürlich auch.
    Ähm, und alle Kommentare von Sebas... Nein, Quatsch.
    Mit Deinem Kommentar bei uns drüben hast Du ja auch zu Recht einen Finger in die Wunde gelegt, und mir 'nen Schubs gegeben, der den Blog insgesamt qualitativ voranbringen wird. Also, hoffentlich.

  5. Ich sehe das ganz ähnlich, wie du. Wie ich in einem anderen Blog gerade kommentiert habe, sollte man als Kommentator aufpassen, wenn man die Inhalte kritisiert. Gerade bei den kleinen privaten Blogs steckt da viel Herzblut mit drin.
    Sabienes

  6. autohandel

    Andererseits müsst ihr zugeben was ist ein Blog ohne Kommentare? Klar ist da manchmal schwachsinn bei aber den kann man ja zum Glück filtern .

  7. Retusche091

    Ich habe fast gleiche Erfahrung. Wenn der Author mit meiner Kommentare einverstanden ist, bleibt oftmals meine Gedanke.Sonst wird er ganz anders sein.

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