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Facebook-Messenger wird benutzerunfreundlich

7 Möglichkeiten der elektronischen Echtzeitkommunikation - auch Messenger oder Chat genannt - gibt es bisher, um mich zu erreichen, aber in Zukunft wird es eine weniger sein, denn nachdem ich Facebook selbst nur noch unregelmäßig nutze, schafft sich für mich jetzt auch der Messenger ab - mit der Abschaltung von XMPP.

Google Hangout, Facebook-Messenger, der Perl IRC-Server, Slack, unser interner Firmen-Jabber-Server und neuerdings sogar Skype - über alle bin ich gleichermaßen erreichbar (gewesen). Dazu kommt noch WhatsApp, das ich allerdings eher ungerne nutze, weil es nur auf dem Handy verfügbar ist. Wozu soll ich das mobile Gerät in die Hand nehmen und mit Swype auf einem kleinen Touchscreen schreiben, wenn ich zwei Zweiundzwanzigzöller Widescreens, Tastatur und Maus vor mir habe?

Deswegen finden sich alle Messenger in meinem Pidgin wieder - bis auf WhatsApp, das zwangsweise nur auf dem Smartphone läuft (ja, oder über Pidgin, aber leider nicht beides gleichzeitig). Pidgin braucht nur relativ wenig Platz auf meinem Desktop, das eigentlich immer gleich aussieht:

Desktop.jpg

Links findet sich der Browser oder die Entwicklungsumgebung (Editor zum Programmieren) im Vollbild. Rechts sind entweder mein Mailclient, Google Docs oder meine Shell, meist auch mit mehreren Tabs und daneben hat Pidgin seinen Platz. Egal über welchen Dienst mich jemand anschreibt - alles landet im gleichen Fenster. Ich kann mit einem Blick sehen, wer etwas geschrieben hat und kann ohne Maus oder Tastatur anzufassen nur durch eine Augenbewegung zwischen einem laufenden Dialog und beispielsweise dem Browser hin- und her springen. Ganz rechts findet sich meine Kontaktliste, die mir auch zeigt, wer gerade (online) im Büro ansprechbar oder abwesend bzw. auf bitte-nicht-stören ist.

Seit gestern ist unten rechts aber auch eine gemeine kleine Fehlermeldung zu lesen: chat.facebook.com - Der Server hat die Verbindung beendet.

Das passiert gelegentlich mal, aber dieses Mal wird es nicht wieder weggehen, denn Facebook hat seine XMPP-API zum 30.4.2015 abgeschafft. Warum sie trotzdem noch drei Monate lang funktionierte - keine Ahnung.

fb_xmpp_ende.png

Der Sinn der Sache ist klar: Das Unternehmen möchte seine Messenger-App(s) und seine neue Messenger.com Webseite pushen. Allerdings nicht für mich.

Ein Web-Messenger ist für mich unnutzbar. Er stört meinen Arbeitsablauf erheblich, denn bei jedem Pling muss man erst das richtige Tab suchen und anklicken um dann festzustellen, dass die Nachricht doch gerade nicht dringend ist. Aus dem gleichen Grund sind die Chat-Leiste rechts und die Chatfenster unten bei mir auf der Facebook-Seite deaktiviert. Pidgin zeigt eingehende Nachrichten sogar als Desktopbenachrichtigung an (bei Windows sind das die kleinen Sprechblasen die unten rechts über der Start-Leiste auftauchten wenn ein Programm etwas sagen wollte, zumindest was das bis Windows 7 so).

Am besten noch für jeden Messenger ein eigenes Browser-Tab, damit das Chaos komplett ist, oder wie?

Nein, Danke. Mein Haupt-Anwendungsfall von Facebook war bisher der Messenger, aber das wird sich jetzt auch ändern.

google_hangout.pngWenn Ihr mich erreichen wollt, nutzt doch bitte in Zukunft wenn möglich Google Hangout - das funktioniert einwandfrei, auch über mehrere Geräte - und ist ganz einfach: Auf meiner Google-Plus-Seite findet Ihr unter dem Profilbild eine kleine Sprechblase (im Screenshot rot markiert). Diese einfach anklicken und schon können wir wie gewohnt schreiben.

Natürlich gibt es auch Apps für nahezu alle bekannten Smartphones.

Wer mich über den Facebook Messenger anschreibt, bekommt auch eine Antwort, allerdings kann das dauern, bis ich die Nachricht sehe und das passiert normalerweise, wenn ich mein Handy in die Hand nehme (und dann noch Zeit zum Antworten finde). Das wiederum ist zu Hause eher selten - hier habe ich ja einen PC für alles, was ich damit machen würde und ein Telefon für alles, was der PC nicht kann.

Immer mehr Leute - auch aus meiner Freundesliste - verlassen Facebook und, lieber Marc, die absolut dumme Idee, XMPP abzuschalten, könnte zum ausschlaggebenden Faktor werden, mich ihnen anzuschließen. Alleine bin ich damit bestimmt nicht - und Google Plus hat sowieso die viel cooleren Features (oder versuch mal, bei einer Facebook-Veranstaltung anzugeben "ich nehme teil und bringe noch jemanden mit").

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. Danke für den Beitrag, hat mir geholfen. :-)


    Grüße
    Andy

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