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Ein ganz alltäglicher Krebs

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Eine Woche ist es jetzt her, dass die unfassbare Nachricht eintraf und ich stehe vor dem gleichen Problem wie im letzten Post zu diesem Thema. Wie viel kann, darf und soll ich schreiben, was soll lieber privat bleiben?

anti_virus_old_schoolEines ist geblieben: Relative Normalität. Auch wenn das Thema jeden Tag zur Sprache kommt und wir auf dem Laufenden gehalten werden, beherrscht es nicht unseren Alltag - ganz im Gegensatz zu dem des Betroffenen. Es ist Krebs und das kann man sich nicht schönreden, aber der Tumor sitzt an einer gut behandelbaren Stelle und die Heilungschancen - wenn man davon derzeit sprechen darf - sind eigentlich ganz gut.

Seit mehr als dreizehn Jahren gehört diese Krankheit zu unserem Alltag. Nicht etwa, weil wir direkt betroffen sind, sondern weil meine liebe Frau - bis auf ein halbes Jahr - ihre gesamte Arbeitszeit in onkologischen Praxen verbracht hat, selbstverständlich als Angestellte und nicht als Patientin. Ich weiß, was ein Port ist (nein, weder TCP, noch UDP) und habe grob mitbekommen, wie stark sich die Medizin in diesem Bereich im letzten Jahrzehnt gewandelt hat, aber dennoch bekomme ich erst jetzt mit, wie grausam selbstverständlich alles geworden ist.

Eine Woche ist vergangen und jeder Tag war mit Untersuchungen, Planungen und Krankenhausbesuchen vollgestopft. Nächste Woche soll die Therapie losgehen - der genaue Plan steht schon fest. Es ist fast schon erschreckend, wie normal das alles ist, wie selbstverständlich dieser Automatismus abläuft. Natürlich ist es beruhigend, dass die behandelnden Ärzte viel Routine haben, aber wie sehr ist diese Krankheit, die trotz Allem noch eine hohe Opferzahl fordert - im Fachchinesischlatein als Mortalitätsrate verharmlost - mittlerweile selbstverständlich geworden?

Auf jeden Fall hat mich die Diagnose nach dem ersten Schock zum Nachdenken gebracht. Lohnt sich eine Risikolebensversicherung vielleicht doch - um wenigstens die Familie abzusichern - oder mache ich mich jetzt unnötigt verrückt?

Hoffen wir einfach mal, dass sich die positiven Prognosen erfüllen, mehr bleibt momentan sowieso nicht und an die auch nach erfolgreicher "Heilung" durch die Krankheit nachhaltig reduzierte Lebenserwartung möchte ich lieber auch gar nicht denken...

 

2 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Vera

    Hallo Basti, jetzt erst weiss ich warum du dich über mein geteiltes "Foto" bei FB so erbosst hast. Es tut mir leid, wenn ich dir damit zu nahe getreten sein sollte. Das wollte ich echt nicht. Ich hoffe Du bist nicht mehr böse auf mich. LG Vera

  2. Lea Kunze

    Toller Beitrag! Gerade erst über Google gefunden

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