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Hallo Dr. House

Irgendjemand hier, der den brillianten Diagnostiker, der Patienten nicht mag, nicht kennt? Gut. Schon als die Serie noch lief hätte ich Bea gerne mal ins Princeton-Plainsboro Teaching Hospital gebracht und wir hätten 45 Minuten später die Ursache und eine wirksame Behandlung gehabt. Vielleicht wird das - so in etwa - jetzt sogar tatsächlich möglich.

Verschiedene Zeitungen berichten heute über einen Patienten, dem Dr. House quasi posthum lange nach Ende der Serie noch das Leben gerettet hat. Allerdings nicht in den USA, sondern in Deutschland. Er beklagte sich über Symptome, die auch in einer Folge präsentiert wurden und stellte alle Ärzte vor ein Rätsel, weil nichts half. Erst die Serie brachte die Lösung. In der fraglichen Folge litt der Patient unter einer Kobaldvergiftung, ausgelöst von einem künstlichen Hüftgelenk und auch der reale Patient hatte so eines. Erst als dieses gegen ein Keramitgelenk ausgetauscht worden war, besserten sich seine Werte und die unerwünschten Metalle verschwanden aus dem Blutkreislauf.

Bea ist ein ähnlicher Fall: Die Ursache ihrer diversen Beschwerden ist bis heute unbekannt. Einige Symptome werden zwar erfolgreich bekämpft - beispielsweise durch die Epilepsiemedikamente oder auch die Wachstumshormone, die sie jetzt bekommt - aber solange die Ursache nicht bekannt ist, wird es keine Besserung für sie geben. Langfristig baut sie ab und dagegen scheint es kein Mittelchen zu geben.

Durch die Berichterstattung über den Hüftgelenk-Fall bin ich allerdings auf Prof. Dr. Jürgen Schäfer aufmerksam geworden, quasi den deutschen Dr. House. Er nutzt ausgewählte Folgen der Serie nicht nur als Unterrichtsmittel im Studium (in dem er mit seinen Studenten der Frage nachgeht, ob sie den Patienten auch hätten retten können), er hat auch ein Zentrum für unerkannte Krankheiten an der Uni Marburg ins Leben gerufen.

ukgm-zuk.jpgMit einem interdisziplinären - also aus vielen Fachrichtungen bestehendem - Team kümmert er sich um Fälle wie sie auch Dr. House nicht abgewiesen hätte: Unbekannte, mysteriöse Erkrankungen an denen andere Ärzte verzweifeln. Dieses Team war es auch, dass den Zusammenhang zwischen ihrem Patienten und der Dr. House Folge hergestellt und ihn so gerettet hat.

Ich habe ihm vorhin einfach mal eine Email geschrieben und Bea's letzten Arztbrief mitgeschickt. Wirklich Hoffnung auf eine Diagnose habe ich zwar nicht, aber wenn es eine Chance auf Besserung für Bea gibt, dann ergreifen wir sie. Vor allem, wenn es dabei zunächst nur um Unterlagen und vielleicht einen Besuch in der Sprechstunde geht. Wenn risikobehaftete Untersuchungen anstehen würden, müssten wir die Sachlage natürlich neu bewerten.

Wenigstens eines ist sicher: Bei Bea ist kein Kobald-absonderndes künstliches Hüftgelenk verantwortlich - denn sie hat noch ihre natürlich gewachsenen - zumindest so weit ich weiß...

 

4 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Wenn Dr. House wirklich mal bei Euch in der Tür steht, sag Bescheid :D
    Ich drück Euch weiterhin die Daumen!

  2. Lustig, ich hab von dem Fall vor ein paar Tagen bei Twitter gelesen und musste direkt an euch denken! Ich drücke euch die Daumen, dass ihr euren persönlichen Doktor House findet und hoffentlich irgendwann in naher Zukunft endlich schwarz auf weiß bekommt, was Bea krank macht!

  3. Das wäre natürlich der ober hammer, wenn Ihr euren House bekommt.
    Da drück ich euch natürlich gerne beide Däumchen. :-)

    • Sebastian

      Naja, "unseren House bekommen" ist vielleicht übertrieben. Letztendlich ist nur die Frage, ob sie eine Chance sehen, bei Bea etwas zu finden, das bisher übersehen wurde. Wenn sie diese Chance nicht sehen, macht es auch keinen Sinn, ihre Ressourcen in Anspruch und anderen Patienten weg zu nehmen.

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