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Mädchenkram

Die Perlenmama hat kürzlich über kleine Prinzessinnen gebloggt und wie wahnsinnig sie sich auf die rosa Phase freut. Nun, vielleicht nicht ganz so und am Ende ging es eher um die Frage, was typisch Mädchen ist und heute noch sein muss, soll und darf. Dieses Thema klaue ich mir jetzt einfach mal für einen eigenen Post.

Früher war die Rollenverteilung klar: Mädchen spielen mit Puppen und Jungs mit Autos (oder, um auch ganz markentreu zu bleiben, Mädchen mit Barbie und Jungs mit Matchbox). In den letzten Jahren hat die Sexismusdebatte allerdings ganz start Fahrt aufgenommen und heutzutage ist alles verboten, was nicht geschlechtsneutral ist.

Dazu zählt mittlerweile auch, dass jede möglicherweise geschlechtsbezogene FormInnen immer in einer SchreibweiseInnen geschrieben werden muss, die jegliche GeschlechterrolleInnen von AnfangInnen vermeidet. Dazu wird - wer hätte das jetzt gedacht - einfach eine "Innen" an jedes in Frage kommende Wort gehängt. Stört zwar den Lesefluss, verbraucht unnötig Buchstaben, Tinte und Papier - aber sieht schick aus. Am Ende sagt es genau so viel aus wie das "teamfähig", was mittlerweile zur Pflichtangabe in Bewerbungen geworden ist.

Zoe ist ein braves, altertümliches Mädchen. Sie mag rosa und pink, liebt Kleider (vor allem welche die sich drehen, aber das ist ein anderes Thema) und hat sich zu Weihnachten Barbies gewünscht. Und Barbie-Klamotten. Und Polly Pocket. Ihr Zimmer ziert ein umlaufender breiter rosa Dekostreifen mit Sternchen, Herzchen und Feen. Im Bett liegt Hello-Kitty-Bettzeug und darunter gerne ein Filly-Fairy-Nachthemd. Zum Einschlafen möchte sie Angelina-Ballerina, die 12 tanzenden Barbie-Prinzessinnen oder die Geschichte von Sternenschweif, dem Einhornpony vorgelesen haben und einmal in der Woche geht sie zum Ballett. Ein richtiges Mädchen, dass sich an alle Klischees hält.

Allerdings gibt es auch noch die andere Seite. Da steht dann Lego gleich neben der Barbie auf dem Wunschzettel, bei Oma wird sofort gezielt zur Matchboxkiste gegriffen und das blaue Benjamin-Blümchen-Bettzeugs ist ihr genauso recht wie die anderen Optionen. Das Zimmer hat Mama dekoriert und auf den umliegenden Spielplätzen ist kein noch so hohes Klettergerüst vor ihr sicher. Ganz nebenbei liebt sie Flugzeuge. Nein, nicht diese kleinen zum hinstellen (abgesehen von ihrem Squeezy), sondern die am Himmel oder auf "unserem" Flughafen (nach ihrer Definition gehört der Flughafen uns, genauso wie das Schwimmbad). Wenn wir fliegen, kümmert sie sich ganz alleine um die roten Remove-before-Flight-Schutzabdeckungen an Pitotrohr und Druckabnehmern.

Fazit: Zum Teufel mit den Klischees oder der Political Correctness, warum sollte ich mein Kind immer in weiße Strumpfhosen und rosa Kleidchen zwängen oder ihr Spielzeugautos verbieten? Soll sie doch machen was ihr Spaß macht.

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