Einhörner sind richtige Partytiere, sie lassen keine Chance zum feiern aus - zumindest behaupte ich das jetzt einfach mal. Wir werden diese Theorie in Kürze überprüfen können, denn Zoe hat sich eine Einhorngeburtstagsfeier zu ihrem 5. Geburtstag gewünscht. Ja, es ist tatsächlich schon so weit, unser Zwerg wird 5!
Eine Geburtagsfeier mit mystischen Wesen ist nicht gerade einfach. Hätte sie sich nicht "Prinzessinnen & Ritter" oder "Jake und die Nimmerlandpiraten" wünschen können? Wo bekommt man auf die Schnelle in paar Einhörner her? Aber noch schlimmer: Wie bastelt man schöne Einhorn-Einladungskarten?
An letzterem Problem habe ich ein paar Nachmittags gerätselt und bin letztendlich mit allen Ansätzen von Kreativität gescheitert. Auch die Idee, die Einladungen als Puzzle zu gestalten, erwies sich als wenig praktikabel, da unsere Billig-Puzzlestanzmaschine nur eine einzige Puzzelteilform kennt, wäre bei einem (beidseitig bedruckten) Puzzle in Postkartengröße nicht sichergestellt, dass die eingeladenen (oder deren Eltern) es rechtzeitig zusammengesetzt bekommen, um auch zur Party zu erscheinen.
Als alle Ideen verworfen waren und die Zeit langsam knapp wurde, habe ich einfach zwei Einhornbilder auf Vor- und Rückseite gedruckt und mit etwas Text versehen. Zoe hat handschriftlich oben rechts auf jeder Karte den Namen des Kindes eingetragen, für das die Einladung gedacht war und unten unterschrieben.
Die Einladungen wurden aufgerollt und mit Dekoband zugeknotet - gute Idee, aber wie bekommt man 6 Stück davon jetzt unbeschadet in den Kiga und schafft es dann noch, jedem Kind (dessen Name natürlich mit eingerollt war) die richtige Einladung zukommen zu lassen? Die Lösung war pragmatisch: Die Namen der Empfänger wurden auf kleine Zettelchen geschrieben, die dann mit festgebunden wurden. Alle Einladungsrollen kamen in eine von Mama seit Ewigkeiten halbfertig mit Plastik-Edelsteinen dekorierte lila Kiste. Im Kindergarten wurde die Kiste dann geöffnet, jede Rolle einzeln entnommen, das "Adresszettelchen" abgezogen und die Rolle von Zoe höchstpersönlich zugestellt (die im Gegensatz zu mir weiß, welches Gardrobenfach zu welchem Kind gehört). Natürlich ist mir erst als ich wieder zu Hause war eingefallen, dass Fotos vielleicht ganz praktisch gewesen wären. Deswegen gibt es jetzt leider nur nachgemachte Fotos in mieser Qualität.
Die Problematik mit den mystischen Wesen, von denen wir leider keine Adresse zum Absenden einer Einladung hatten, habe ich mit einer kleinen Elternflunkerei gelöst. Einhörner, so habe ich Zoe erzählt, sind magische Zauberwesen, die aber nicht erkannt werden wollen. Allerdings haben sie ihr Horn, an dem man sie sie ja sehr leicht erkennt. Aber Einhörner sind nunmal Zauberwesen und so zaubern sie ihr Horn einfach unsichtbar, damit die Menschen es nicht sehen. Abends, wenn kein Mensch mehr zuschaut, zaubern sie es wieder sichtbar (warum auch immer, denn Nachts kann man es sowieso nicht sehen, weil die Nacht normalerweise dunkel ist, aber das störte sie nicht).
Zoe ist glücklich mit dieser Geschichte und musste bei nächster Gelegenheit Mama aufklären, warum man Einhörner nicht sehen kann. Ganz nebenbei können wir die Einhorn-Geburtstagsparty jetzt auf einem ganz normalen Ponyhof veranstalten. Aber in jeder Legende ein Körnchen Wahrheit. Wer weiß schon so genau, was die Ponys in der Nacht machen, wenn kein Mensch bei ihnen ist...
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