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Explosionsgefahr

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Unsere Kinder verwöhnen uns eigentlich mit kleinen Krankeiten. MiA's kleiner Ausbilder nimmt anscheinend alles mit was ihm begegnet, aber unsere beiden haben bisher eigentlich nicht mehr als einen Schnupfen gehabt, oder eben Bea's chronische Krankheiten.

Zoe hat es jetzt allerdings erwischt. Zum ersten Mal habe ich mir fast gewünscht, dass sie noch Windeln trägt :-) denn ihre Töpfchenfüllungen der letzten Tage grenzen schon an biologische Kampfstoffe, zumindest dem Geruch nach, aber auch Farbe und Konsistenz sind nicht unbedingt so wie sie sein sollen. Genauere Beschreibungen erspare ich Euch an dieser Stelle, obwohl ich detaillierte Schilderungen letztens in einem anderen Blog gelesen habe. Es war mein erster und bestimmt auch letzter Besuch dort, denn beim überfliegen verschiedener Posts ging es doch sehr bildlich zu und so etwas gehört in die Toilette, nicht ins Internet. Deswegen gibt es auch keinen Link, denn erstens möchte ich diese Beschreibungen nicht auch noch honorieren und zweitens habe ich so viel wie möglich von besagtem Blog zwischenzeitlich wieder vergessen, auch Name und URL.

Aber egal, zurück zu Zoe: Eltern sein bedeutet, nie länger als 60 Sekunden im voraus planen zu können. Die Kinder sind endlich im Bett und schlafen hoffentlich und die Abendplanung sah ein bisschen Fernsehen mit der Liebsten und dann auch Erschöpfungs- Erholungsschlaf vor, zumindest bis lautes Weinen aus Zoe's Zimmer die Pläne unterbrach. Wenn etwas schief geht, bleibt Zoe normalerweise bewegungslos sitzen/stehen/liegen, das ist ganz vorteilhaft, denn damit verteilt sie die Überraschung wenigsten nicht noch in Zimmer und Haus.

Bei einem unserer kürzlichen Flüge gefiel ihrem Magen der Landeanflug nicht besonders - das Kind saß stocksteif da. Die Jacke brauchte eine Reinigung, aber Hose, Sitz und Flugzeugboden hatten kein bisschen ab bekommen, auch Headset und Kuscheltiere waren sauber. An diesem Abend stand sie - laut nach Mama schreiend und weinend - vor ihrem Bett, klammerte sich dort mit einer Hand fest. Anscheinend war etwas zu viel Luft in ihrem Bauch die unbedingt den Hinterausgang nehmen wollte und dabei einen Fleck im Bett hinterlassen hatte, auch wenn das Nachthemd den Hauptteil für sich behalten hatte.

Anfangs hatte sie Angst vor dem Duschen (wie Bea ursprünglich auch), mittlerweile duscht sie alleine. Kommt doch etwas Angst oder Quengeligkeit auf, muss nur ihre Katze vor der Dusche sitzen und zuschauen und die Welt ist in Ordnung. Mit rein darf sie nicht, denn dann könnte sie ja nicht wieder mit ins Bett sondern müsste erst trocknen. Dabei fiel uns auf, das ihr Bauch mindestens doppelt so dick wie sonst war. Mama - kindererfahren und nebenbei noch Arzthelferin von Beruf - fühlte vorsichtig und der Bauch war steinhart.

Beim Abtrocknen konnte ich Zoe schließlich überreden, sich probeweise aufs Töpfchen zu setzen und schon nach kurzer Zeit gab es hörbare Erleichterung. Leider nicht nur hörbar, nie zuvor habe ich mich so sehr nach einer ABC-Maske gesehnt. Das Fenster bleibt bei teilweise zweistelligen Minusgraden auch besser geschlossen, wenn ein kaum bekleidetes Kleinkind im Raum ist.

Bei meiner Frau überwog dann die Unlust noch Auto zu fahren gegenüber dem Risiko, Abgas-bedingt in Ohnmacht zu fallen und so dufte ich noch die zuständige Notapotheke aufsuchen. Burgwedel ist in mancher Hinsicht noch veraltet, einer der positiven Aspekte ist die Notapothekenregelung: Eine Apotheke der Stadt macht immer Notdienst. Das hört sich normal an, ist es aber nicht, denn bis zur offiziell zum Notdienst verpflichteten Notapotheke sind es auch gerne mal 20 Kilometer. Mit Auto ist das noch halbwegs machbar, aber ohne? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann das nachts auf dem Land gerne zu einem 6-Stunden-Ausflug werden.

Als ich zurück kam, ging es meiner Kleinen schon wieder besser: Sie saß kichernd auf dem Töpfchen während meine Frau langsam leicht grünlich wurde. Mit "Zaubermedizin" und einem warmen Kirschkernkissenkuscheltier ging sie dann auch freiwillig recht schnell ins Bett - und uns blieb wenigstens noch ein kleines bisschen vom geplanten Abend.

Bereits am nächsten Morgen war alles wieder in Ordnung, nur die Töpfcheninhalte normalisieren sich nur langsam.

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. Ihr seid verkehrstechnisch eigentlich noch gut erschlossen - bei uns geht der letzte Bus, sobald die Dämmerung anbricht. Ja, ungefähr so genau wird bei uns der Busfahrplan eingehalten ;-)
    Aber wir sind's gewohnt, immerhin sind wir hier auch geographisch näher an der italienischen Lässigkeit als an der Nordsee.
    Zum Glück ist viel von dem, was wir alltäglich brauchen, vor Ort. Für die Notfallapotheke muss es dann aber das Auto sein - oder falls es richtig dicke kommt ein freundlicher Fahrdienst durch die Verwandtschaft.

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