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Wunderkind

Zoe kann Mathe. Einfach so kam sie an und wollte es lernen und seitdem rechnet sie, als hätte sie die erste Klasse schon hinter sich. Schwimm-News gibt es auch noch und gerade ist sie beim Kinderturnen. Fehlt noch was? Jede Menge!

16.08.2013_003.jpgEs ist gar nicht lange her, da haben wir angefangen, jeden Abend eine halbe oder dreiviertel Stunde im Freibad zu verbringen. Einfach abschalten von der Arbeit und ein wenig Alibi-Sport einschieben. Zoe wagte sich anfangs mit Schwimmflügel und Taucherbrille so weit, bis ihr das Wasser bis zur Brust reichte. Höchstens.

Binnen weniger Wochen überwand sie nicht nur diese magische Schwelle, sondern fing auch an, ihre Schwimmflügel zu verweigern und unter Wasser wie ein kleiner Fisch zu schwimmen. Die Strecke wurde dabei nur von der verfügbaren Luftmenge begrenzt, die sich in ihre kleinen Lungen pressen ließ. Diese Begeisterung wollten wir ausnutzen und haben sie kurzerhand in letzter Sekunde zum Schwimmkurs für Fünf- bis Zehnjährige angemeldet obwohl sie das Mindestalter erst in ein paar Wochen erreicht.

Jetzt ist der habe Kurs vorbei und sie kann sich nicht nur problemlos über Wasser halten, sondern hat heute - nachdem sich die anderen Kinder nach und nach auf die Toilette, unter die heiße Dusche oder zum Schmollen zu Mama verzogen hatten - sogar schon die geforderte Seepferdchen-Distanz von 25m alleine bewältigt. Die Schwimmlehrerin wollte einfach mal schauen, wie weit Zoe kommt - und sie kam weit genug. Ohne es zu wissen hat sie damit die schwierigere Hälfte der Prüfung quasi erledigt. Einen Ring aus schultertiefem Wasser hoch holen... das macht sie schon bei 1,50m Tiefe, also dort, wo sie längst nicht mehr stehen kann. Sie muss zwar noch den zweiten Teil des Kurses mitmachen und am letzten Tag nochmal zeigen, was sie kann, aber dann hat sie endlich das ersehnte Seepferdchen.

Vor ein paar Tagen kam sie an und wollte rechnen. Als folgsames, gut dressiertes Papatier habe ich ihr natürlich ein paar Erstklässleraufgaben aus dem Internet gesucht und als sie die Grenzen ihrer Hände stieß (die dummen Dinger haben zusammen nur 10 Finger. Frechheit, wie soll man denn da vernünftig rechnen?) prompt einen Tischrechner bestellt.

Seitdem rechnet sie alles mögliche bis 20 vor und zurück, plus und minus. Der Rechner ist natürlich nicht elektronisch, sondern ein einfacher Kinder-Abakus, dient also nur als Finger-Ersatz bzw. -Erweiterung. Momentan denke ich, dass es vielleicht doch keine so schlechte Idee gewesen wäre, sie dieses Jahr schon zur Schule zu schicken - auch wenn unsere zuständige Schulleiterin belastbaren Gerüchten zufolge davon rein gar nichts hält und ihre beste Freundin auch erst nächstes Jahr zur Schule kommt. Vielleicht ist es aber auch ganz gut so, denn jetzt hat sie noch ein Jahr Zeit, in der sie nur das machen kann, was ihr Spaß macht. Wenn Mathe, Schreiben und Schwimmen dazu gehören, werden wir sie nicht davon abbringen.

So ist es derzeit auch mit allen Aktivitäten: Abgesehen vom Füttern ihres Hasen, was sie meist eher murrend und unter Protest macht, sind alle ihre Aktivitäten von ihr ausgesucht. Trotz der zusätzlichen Belastung hat sie noch nicht einmal gefragt, ob sie einen Schwimmkurstag ausfallen lassen kann. Ganz im Gegenteil: Am Wochenende hat sie sich beschwert, dass der Kurs nicht stattfand.

Momentan bestätigt sie die Theorie vollkommen, dass man alles ganz leicht lernen kann, wenn man Spaß dabei hat.

Leider sind die Einschreibungsfristen schon vorbei, so kann sie wohl erst nächstes Jahr mit Quantenphysik anfangen... :)

 

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