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SEO mal anders: Website Speed mit Google

Dieser Post wurde aus meiner alten WordPress-Installation importiert. Sollte es Darstellungsprobleme, falsche Links oder fehlende Bilder geben, bitte einfach hier einen Kommentar hinterlassen. Danke.


Bei SEO denkt jeder sofort an Keywords, Links & Co., aber Google beachtet auch die Ladezeit der Webseite. Dabei ist weniger die effektive Reaktionszeit des Servers, sondern eher der Grad der Seitenoptimierung ausschlaggebend.

Mit "PageSpeed Online" aus den Google Labs stellt der Suchmaschinen-Gigant ein kostenloses Tool zur Prüfung einer Webseite bereit. Nach Eingabe der URL wird ein Geschwindigkeitsindex ermittelt und die Wertung angezeigt.

Die meisten meiner Websites erreichen Werte in den mittleren 80ern, www.usb-umschalter.de nach ein klein wenig Optimierung sogar 95 von 100 möglichen Punkten.

Neben der reinen Punktzahl gibt Google eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen und dabei fällt auf, dass fast keine Seite Browser-Caching nutzt - obwohl dies ein sehr effizientes und einfaches Werkzeug zur Geschwindigkeitsoptimierung ist (und das wissen wir nicht erst seit Google).

Mit ein paar kleinen Tricks kann jede Webseite beschleunigt werden, denn die Geschwindigkeit hat erheblichen Einfluss auf den Erfolg einer Webseite. Unabhängig von der Google-Wertung verlassen viele Besucher eine Seite, wenn sie nicht innerhalb von 2-3 Sekunden nutzbar geladen ist. Ob irgendwelche Minigrafiken und Statistik-Pixel noch 10 Sekunden länger brauchen, interessiert dabei nicht, denn diese sind (üblicherweise) für die Nutz- und Lesbarkeit der Webseite unerheblich.

Caching aktivieren

Zunächst sollte mod_headers im Apache aktiviert werden und was sich kompliziert anhört, ist in Wahrheit ganz einfach. Unter Ubuntu reicht ein
cd /etc/apache2/mods-enabled; ln -sv ../mods-available/headers.load; /etc/init.d/apache2 restart
aus und das Modul ist geladen.

Am einfachsten ist die Optimierung bei Webseiten, die sich nicht oft ändern oder deren statischer (d.h. quasi nie veränderter Content) in einem eigenen Verzeichnis liegt. In diesem Verzeichnis wird einfach eine Datei mit dem Namen ".htaccess" erstellt (wichtig ist der Punkt am Anfang!), die folgende Zeile bekommt:

Header set Cache-Control "max-age=29030400, public"
Existiert die .htaccess bereits, wird die Zeile einfach hinzugefügt (wichtig: Eine .htaccess muss - wie jede Textdatei - mit einem Zeilenumbruch abgeschlossen werden, d.h. der Cursor steht danach am Anfang der nächsten Zeile und nicht am Ende der letzten Zeile!). Jetzt werden alle Dateien in diesem Verzeichnis vom Browser (bis zu) 1 Jahr lang gecached, d.h. nicht neu geladen.

Wird "logo.png" auf der Startseite und auf den Unterseiten benutzt, so wird die Grafik durch die obige Zeile nur noch beim ersten Besuch der Startseite geladen - bei allen Unterseiten und Folgebesuchen kommt sie von der lokalen Festplatte des Nutzers.

Bei Wordpress macht eine entsprechende .htaccess im Verzeichnis "wp-content/themes" Sinn, denn die Designvorlage eines Blogs ändert sich üblicherweise nicht. Wird sie komplett durch eine andere ersetzt, entsteht ebenfalls kein Problem.

Allerdings: Die auf diese Weise optimierten Dateien werden (theoretisch) ein Jahr lang nicht vom Browser auf Aktualität überprüft. Wird logo.png jetzt geändert, dauert es ab der Änderung bis zu einem Jahr, bis diese bei allen Nutzern auch angezeigt wird! Soll also eine Datei aktualisiert werden, ist es ratsam, diese umzubenennen (beispielsweise logo1.png) - denn ein neuer Dateiname wird sofort nachgeladen.

Selektiv cachen

Sollen nur einige Dateien auf diese Weise optimiert werden (zum Beispiel statische Grafiken, aber keine dynamischen Webseiten oder PHP-Scripte), ist dies ebenfalls in der .htaccess möglich:
<Files *.png>
Header set Cache-Control "max-age=29030400, public"
</Files>
Damit wirkt sich die Änderung nur auf alle *.png - Dateien aus und beispielsweise .html oder .php - Dateien werden nach wie vor bei jedem Aufruf neu geladen.

Andere Zeiten

Der Wert hinter "max-age=" ist übrigens der Zeitraum, für den die Datei nicht erneut überprüft werden soll, das 29030400 in den obigen Beispielen entspricht etwa einem Jahr. Ändert sich die Webseite möglicherweise, kann man mit geringeren Werten ebenfalls noch gute Effekte erreichen:
WertZeitraum
601 Minute
36001 Stunde
864001 Tag
6048001 Woche
26136001 Monat
78408003 Monate
156816006 Monate
235224009 Monate
In der Praxis dürften Werte über 1-3 Monaten ohnehin unerheblich sein, da die meisten Webbrowser nur einen begrenzten Speicherplatz für den Cache vorhalten und diesen regelmäßig um ältere Objekte bereinigen. Nur bei einer größeren Anzahl öfters wiederkehrender Nutzer wird jede Datei im Cache mit jedem Besuch als "frisch benutzt" markiert und bleibt dort.

Serverlast

Neben der Ladezeit wird natürlich auch die Belastung der Server reduziert. Bei einem Besucher pro Tag ist diese egal, aber bei 10 Bildern auf jeder Seite und durchschnittlich 10 Seitenaufrufen pro Besucher, spart das Caching jeden Tag (bis zu) 100 Zugriffe auf den Webserver - und das pro Besucher! Bei nur 1000 Besuchern pro Tag sind das täglich schon 100.000 HTTP-Zugriffe täglich, die Webserver und Logfiles nicht mehr belasten.
 

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