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Bufdi - Diskriminierung und Rassismus im Kindergarten

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Normalerweise kommentiere ich keine Zeitungsartikel im Blog. Die Blogosphäre ist ein weltweites Medium, unsere Tageszeitung dagegen nur ein Überregionales, aber diesen Artikel konnte ich kaum glauben.

Gemeinde hält am Bufdi fest

so titelt unser Regionalteil der HAZ von gestern über seinem Leitartikel. Dort heißt es tatsächlich
Eltern in einem der drei gemeindlichen Kindergärten haben gegen den Einsatz eines männlichen Bundesfreiwilligendienst-Leistenden protestiert. Die Verwaltungsspitze hält aber an dem unbescholtenen Mann fest.
Wir erinnern uns: Zivildienst und Wehrpflicht (oder andersrum) wurden abgeschafft, dafür kam ein Bundesfreiwilligendienst dessen ausgeschriebene Bezeichnung nicht minder schrecklich klingt wie die Abkürzung "Bufdi". Konnte man beim Zivildienst bisher ganz normale junge Männer die keinen Bock auf Bund hatten ausschließlich Pazifisten mit einer seelisch tief verwurzelten Abneigung gegen Gewalt jeder Art antreffen, kann sich jeder für den Bufdi bewerben, sogar Frauen!

In der aufgeschlossenen Gemeinde Isernhagen wurden 3 Stellen für Bufdis (schreibt sich schneller als Bundesfreiwilligendienstleistende) in Kindergärten eingerichtet, vermutlich sogar exakt als Ersatz für 6 Zivi-Stellen, aber das ist egal. Die Bufdis sollen dort Kinder quälen, foltern, belästigen, aufessen und schlimmeres und sie so auf das wahre Leben vorbereiten Spülmaschinen einräumen, die Erzieher unterstützen,  "hauswirtschaftliche Tätigkeiten" übernehmen und - Skandal - auch mal einem Kind die Jacke zumachen! Pädagogische Arbeiten sind ihnen nicht erlaubt.

Aber aufmerksame Eltern haben diese Gefahr für das Seelenheil unserer Kinder glücklicherweise schnell erkannt und bereits nach weniger als einer Stunde Dienstzeit des ersten Bufdis eine Protestwelle gestartet. Da haben die betroffenen Kindergärten gerade noch mal Glück gehabt und eine von den Politikern von oben herab getroffene Entscheidung gerade noch rechtzeitig hinterfragt.

Wo leben wir denn, das solche Zustände möglich sind? Die Kindergarten-Bufdis wurden selbstverständlich nicht aus gerade entlassenen verurteilten Pädophilen rekrutiert sondern mussten ein erweitertes Führungszeugnis beibringen bevor sie dort anfangen konnten. Ein solches behördeninternes Papier musste durfte ich auch für die Pilotenausbildung beantragen, zu Gesicht bekommen das nur Beamte, noch nicht mal der "Durchleuchtete" selbst und dort ist alles aufgeführt, nicht nur das was in einem normalen polizeilichen Führungszeugnis zulässig ist.

Wie kann in einer normalen deutschen Gemeinde einfach so ein solcher Rassismus ausbrechen? Da wird ein unschuldiger junger Mann einfach nur deswegen kriminalisiert, weil er ein Mann ist, deswegen muss er gleich ein Kinderschänder sein oder wie? Zoe's Gruppenleiter und Lieblings-Kiga-Erzieher ist ein Mann, sollen wir ihn Montag früh gleich erschießen? Immerhin muss er schwul, pädophil und aussätzig sein, denn er ist ein Mann und arbeitet im Kindergarten, oder nicht?

Wenn irgendwo nicht genug Frauen anzutreffen sind, beispielsweise beim Handarbeitsabend alleinerziehender Väter, auf Ölbohrplattformen, in Bergwerken oder U-Booten, dann laufen sofort Horden von Frauenbeauftragtinnen, Gleichstellungssicherstellungsbeamtinnen und Medienvertretern Sturm (nur nicht in der Schweiz), aber wenn Männer wegen ihres Geschlechts diskriminiert werden interessiert das kaum jemanden.

Jahrzehntelang mussten wir auf "Eltern-Kind-" anstatt "Mutter-Kind-Parkplätze" warten, der "Mutter-Kind-Treff" hier im Ort benennt sich erst dieses Jahr um - die öffentliche Diskriminierung von Männern ist langsam rückläufig, sehr langsam, aber einen solch öffentlichen Ausbruch offener Feindschaft hätte ich in Deutschland nicht für möglich gehalten. Das sind fast schon amerikanische TV-Kleinstadtverhältnisse (und ich kenne keine amerikanische Kleinstadt aus eigener Erfahrung gut genug um über die Realität urteilen zu können).

Liebe öffentlich bestellte Frauenvertreterinnen, selbst wenn Euch das andere Geschlecht normalerweise nicht interessiert, dann solltet Ihr trotzdem aufhorchen, denn diese Proteste sagen auch ganz klar etwas über die Rolle der Frau in den Augen dieser Eltern: Ab an den Herd, in den Kreißsaal und ins Kinderzimmer und wenn sie doch so tun wollen als würden sie richtig arbeiten, dann sollen sie das gefälligst im Kindergarten tun, da kommen sie echten Männern nicht in die Quere.

Glücklicherweise stellen sich "die Politiker" zur Zeit noch hinter die Opfer und sehen keinen Grund die Bufdis in Frage zu stellen, da es sich um Gemeindepolitiker handelt ist die Chance groß dass der eine oder andere seine Kinder ebenfalls in einem der Kindergarten betreuen lässt. Wer sie darin bestärken möchte, kann gerne an die zuständige Stelle schreiben.

 

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