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Alles Gute

Es wird Zeit für einen erstaunlich positiven Zwischenbericht: Nach zu langer Zeit haben wir Bea gestern wiedergesehen - und dabei einige erstaunliche Dinge erfahren.

bea.jpgBeim Abholen erstmal der Schock: Das Kind reißt den Kopf in den Nacken und die Augen nach oben. Drei umstehende Erwachsene zucken kurz, wollen helfen, den Anfall beenden... bis wir alle begreifen, dass Zoe sich gerade die Decke anschaut und nicht Bea einen Anfall hat. Wir sind einfach viel zu gut konditioniert.

Die Hormonpens funktionieren, Bea nimmt sie gut an und macht problemlos beim täglichen Pieks mit. So ganz falsch scheint die Diagnose nicht gewesen sein zu können, denn dank der kleinen Chemiehilfe hat sie in weniger als 4 Wochen einen halben Zentimeter zugelegt. Beides sind gute Nachrichten, denn zumindest bei der Wachstumsthematik scheint damit tatsächlich eine Diagnose festzustehen und eine Behandlung möglich zu sein.

Von der Anfallsfront gibt es ausnahmsweise mal wieder gute Nachrichten: Wir waren gestern einen halben Tag mit ihr unterwegs und sie hatte etwa 6 Anfälle in der ganzen Zeit - beim letzten Mal war das eher ihr stündliches Pensum. Ob der Rückgang mit dem kürzlichen Lehrerwechsel zu tun hat, lässt sich nicht sagen. Möglich wäre es schon, aber genau so gut kann es einfach eine normale Schwankung sein, die bei ihr immer wieder vorkommen. Sie war auch viel ausgeglichener und ruhiger - fast wie ausgewechselt. 

Mit dem Wohngruppen-Kettcar legt sie ein erstaunliches Tempo vor und hat viel Spaß. Ohne Aufsicht darf sie gar nicht mehr fahren, denn sonst düst sie auch gerne mal Richtung Hauptstraße und so etwas wie ein Gefahrenbewusstsein hat sie nicht. 

Die Schule, von der wir lange Zeit nur Positives zu berichten hatten, legt sich dagegen immer neue Allüren zu. Zuletzt musste Bea eine Woche zu Hause bleiben - weil ihre Einzelfallhelferin krank war. Bräuchte sie tatsächlich permanent eine eigene Aufsichtsperson, die sie bei allem unterstützt, würde ich das vielleicht noch verstehen, aber regulär sind in einer Klasse zwei Lehrer oder Erzieher für etwa 6 Kinder zuständig, von denen die meisten durchaus altersgemäß selbstständig sind. Vor allem hatte keiner der vorherigen Klassenlehrer Probleme mit Bea, aber jetzt scheint sie dort nicht mehr so recht willkommen zu sein. Nächste Woche steht wieder ein Förderplangespräch in der Schule an und dabei werden wir das Thema auf jeden Fall zur Sprache bringen.

Bei der Rückkehr zur Wohngruppe bekam sie schnell mit, dass für sie noch eine Badewanne auf dem Abendprogramm stand. Noch während wir uns ein wenig mit der diensthabenden Betreuerin unterhielten, lief unser Kind plötzlich nur noch mit Windel und Strümpfen durch die Gegend und machte uns unmissverständlich klar, dass wir jetzt endlich gehen sollten, damit sie in die Wanne kann. Tja, auch Bea kann Prioritäten setzen.

 

2 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Schön, von Beas Fortschritten zu lesen!! Wobei ich das mit der Schule nicht so recht nachvollziehen kann. Schade, dass eine Sonderbehandlung erzwungen wird, selbst wo sie nicht unbedingt notwendig zu sein scheint... Aber es liest sich wesentlich positiver insgesamt als noch vor einer Weile, ich kann nur immer wieder sagen: "Bea geht" ist wirklich die richtige Entscheidung gewesen, sowohl für sie als auch für euch als Eltern!

  2. Das ist ja klasse, dass es Bea so gut geht und das mit Schule klärt ihr sicher auch noch.

    LG
    Elke

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