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Wie wir zu Vegetariern wurden...

Ich esse gerne Fleisch und stehe dazu - ganz entgegen dem allgemeinen Trend, der momentan durch Deutschland zu schwappen scheint. Zoe hat dem Fleisch schon länger abgeschworen und isst am liebsten Schnitzel und Würstchen anstatt Fleisch. Seit heute sind wir allerdings alle ziemlich unfreiwillig zu Zwangsvegetariern geworden und ganz nebenbei hat sich mal wieder bestätigt, dass es etwas gibt, was meiner unserer Küche ganz und gar nicht gut tut.

(Achtung: Dieser Post könnte in Teilen sexistisch wirken. Wer das ernst nimmt, ist selbst schuld und darf sich nicht beschweren :) ).

Kuerbis.jpgEigentlich sollte dies ein leckerer Post über - fast ganz vegeratische - Kürbissuppe werden. Man nehme das Innenleben eines Kürbis (Fäden und Kerne dürfen gerne vorher entfernt werden), etwa die gleiche Menge Karotten und würfle beides grob. In einem (ausreichend großen) Topf werden Speck- und Zwiebelwürfel angebraten, dann kommen die vorher genannten Gemüse dazu, nicht zu wenig Meersalz und Zucker zum würzen und dann darf alles nochmal ein wenig anschwitzen. Der Zucker verflüssigt sich und wenn man das Umrühren nicht vergisst, kann man bald schon mit Weißwein und Gemüsefond ablöschen. Etwas Muskatnuß (natürlich gerieben, nicht am Stück) und etwa 15 Minuten Kochzeit und schon ist die Suppe fast fertig. Jetzt kommt ein Pürierstab oder Mixer zum Einsatz (der natürlich nicht in den Topf geworfen und mitgekocht wird!) und dann kann jeder, der nicht (wie Zoe) schon beim Anblick der Teller (den Inhalt hatte sie noch gar nicht gesehen!) angeekelt den Kopf verdreht, zuschlagen. Für Zoe hab ich noch großzügig Honig und etwas Currypulver dazu gegeben - und plötzlich schmeckte es auch ihr.

Soweit die Theorie, in der Praxis fragte ich meine Frau noch bevor der Herd auch nur eingeschaltet war, ob sie das obligatorische Kürbisgesicht schnitzen wollte oder ob ich das machen sollte. In Anbetracht meiner nicht sehr stark ausgeprägten Fertigkeit in künstlerischen- und Basteldingen schien das eine gute Idee zu sein... aber der Schein trügt zuweilen. Aus mir unerfindlichen Gründen, fing sie an, das Fruchtfleisch aus dem Kürbis zu brechen. Dazu nehme man unser schärfstes Fleischmesser, stecke es an einer beliebigen Stelle in das Fruchtfleisch und biege es so weit wie möglich Richtung Kürbismitte. Ein paar Mal klappt das und etwas Fruchtfleisch löst sich, aber irgendwann löst sich eher die Spitze vom Messer.

Messer.jpgDamit wäre mal wieder bewiesen, dass Frauen dieser Küche nicht gut tun. Sei es unsere Abzugshaube, die Lieblingskaffeetasse - oder eben das schärfste Messer - alles geht früher oder später kaputt. Jetzt kann ich kein Fleisch mehr schneiden - also werden wir uns fortan vegetarisch ernähren müssen.

Nun gut, ganz so schlimm ist es zu Glück nicht, wir haben noch mehr Messer und um diese zu schützen hab ich mein Angebot so schnell wie möglich zurückgezogen und mich selbst mit dem Kürbis auseinandergesetzt.

Jetzt steht der gute Kugelkopf auf unserer Treppe und grinst jeden an, der vorbeischaut. Zumindest, wenn die Kerzen in seinem Inneren brennen - nach dem erfolgreichen Zoe-erschrecken (die bei einer Freundin gespielt und die ganze Aktion gar nicht mitbekommen hatte) und Fotografieren schien es mir in Anbetracht dreier ziemlich dunkler Flecken im Kürbisdeckel doch besser, diesen nicht zu lange "befeuert" zu lassen.

 

3 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Gut geschrieben :) Das mit dem Mesesr kann ich mir bildlich vorstellen, ist uns auch schon mal passiert ;P


    Liebe Grüße,
    Verena

  2. Hahaha, göttlich! Der Kürbis ist toll geworden und die Küchen-Inkompatibilität (was für ein Wort!) deiner Frau teile ich - habe gerade darüber geschrieben und in dem Zuge auch 10 Fragen in den Raum geworfen, die ich besonders gern von dir beantwortet hätte :) http://hexhex.blogspot.de/2013/10/10-fragen.html
    Liebe Grüße

  3. ... durch Zufall auf diesen Beitrag gekommen.
    Wirklich wow :).

    Mach weiter so

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