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Bea spricht

Zwei Mal im Jahr findet in Beas Schule ein so genanntes Förderplangespräch statt. Dabei geht es um die Entwicklung im letzten halben Jahr und die Planungen für das nächste Halbjahr. Heute war es mal wieder so weit und wir waren gespannt auf die neue Klassenlehrerin.

Kurz nach Beginn des Schuljahres hatte sich Beas Klassenlehrerin, mit der wir in der Vergangeheit nicht immr einer Meinung waren, aus privaten Gründen vorübergehend von der Schule verabschiedet. Als Ersatz kam eine neue Kraft, die vorher noch gar nicht an Beas Schule tätig war.

Früher ging es bei diesen Gesprächen um den Austausch zwischen Eltern und Schule. Da Bea nicht mehr bei uns wohnt, ist es für uns momentan hauptsächlich noch eine Informationsveranstaltung um etwas an ihrem Leben teilzuhaben.

Bea scheint den Lehrerwechsel sehr gut verkraftet zu haben. Sie isst in der Schule gut und verkriecht sich nicht - immer gute Zeichen bei ihr. Ihre Einzelfallhelferin wird anscheinend zunehmend auch in den Unterricht eingebunden. Damit besteht die Klasse jetzt an normalen Schultagen aus Lehrer, Pädagogischem Betreuer und zwei Einzelfallhelfern - im Schnitt 1,25 Kinder pro Erwachsenem.

Beas neue Lehrerin hat anscheinend auch einen Zugangs gefunden, der allen vorherigen Betreuern und Logopäden nicht gelungen ist. Mit Hilfe von Talker, AnyBook-Stift und ähnlichen elektronischen Hilfsmitteln scheint Bea langsam doch einen Zusammenhang zwischen durch sie ausgelösten und von der Technik gesprochenen Wörtern und folgenden Aktionen zu erfassen.

Auf diese Weise erzählt sie in der Schule von ihrem Wochenende und nimmt ihre Aufgaben in der Klasse war, beispielsweise das aktuelle Wetter zu sagen. Weit weit diese Dinger immer zutreffend sind, ist eine andere Sache, aber es scheint doch deutliche Fortschritte zu geben.

Sie konnte sich schon immer ziemlich gut verständlich machen und auch jetzt klappt das noch besser ohne technische Hilfmittel als mit, aber ein gesprochenes Wort verstehen auch "fremde" Menschen eher.

Beim letzten Mal habe ich geschrieben, dass sie zu Hause bleiben musste, weil ihre Einzelfallhelferin krank war. Heute gab es Entwarnung: Das ist nicht der Normalzustand. In der Schule und beim zuständigen Unternehmen, dass die Helferin stellt (und dafür von der Region Hannover bezahlt wird) gab es zeitgleich mehrere krankheitsbedingte Ausfälle, so dass es am Ende zu diesem Betreuungsnotstand kam. Soll nicht sein, lässt sich aber nicht immer vermeiden. Der Normalfall sieht - anscheinend - anders aus, denn beim zweiten Ausfall von Beas Helferin kam es nicht zu einem Schulausfall. Schauen wir einfach mal, wie es weitergeht...

Ein Buch zu schreiben hat durchaus auch Vorteile: Beas Lehrerin hat heute ein Exemplar bekommen und damit auf kompakten 160 Seiten quasi eine Bedienungsanleitung für ihre nicht gerade einfachste Schülerin. Fehlen nur noch "Erste Schritte", Garantiekarte und Treiber-CD :)

 

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