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Spielpatzkatastrophe

Zoe hat Schlafbesuch von ihrer Cousine. Beide alleine sind ganz erträglich, aber zusammen schaukeln sie sich gerne gegenseitig hoch. Zeit für etwas Freilauf im Außengehege, um beide möglichst bis zum Abend müde zu bekommen. Aber erstens kommt es zweitens wie geplant, drittens ist auch noch ok, aber viertens endet in einer Katastrophe.

Zugegeben, der Vorschlag eines kleinen Spielplatzmarathons war nicht ganz uneigennützig, denn auf oder bei fast jedem unserer städtischen Spielplätze liegen mehr oder weniger Ingress-Portale. Da wir morgen ein paar Schlümpfe ärgern wollen, wollte ich die Tour eigentlich nutzen, um noch etwas Material für die anstehende Schlacht zu sammeln.

Beim ersten Spielplatz - einem, den Zoe zwar öfters mit dem Kiga besucht, der mir aber bisher vollkommen unbekannt war, gibt es zwar noch keine Portale - aber durchaus einige potentielle Kandidaten. Soweit alles in Ordnung.

Der nächste Spielplatz war bereits einmal auf meinen Blog zu Besuch. Direkt daneben lag ein Portal. Genau genommen liegt es immernoch dort, aber vor ein paar Tagen ist ein zweites keine zehn Meter weiter dazugekommen. Die Kids waren glücklich, denn auch wenn die Schule mittlerweile stark in der Kritik steht (wie mir zugetragen wurde) - der Spielplatz ist groß und toll.

Nummer drei hat ein Portal direkt neben den Schaukeln. Kind eins kletterte auf einem dazu aufgestellten Gerüste daneben während Kind zwei mitten durch das Portal kletterte. Das schien sich aber nicht dran zu stören und lieferte auch brav. Dieser Spielplatz ist etwas besonderes, denn hier steht ein sechseckiger Kletterturm mit Rutsche, einer universal bespielbaren Stahlspirale und vier anderen Klettermöglichkeiten. Aus irgendwelchen Gründen waren beide Kinder davon besonders begeistert.

spielplatzquintett.jpgDrei geschafft, fehlen noch zwei - zumindest in der Theorie. Vorletzte Station war der auch schon vorgestellte Drachenspielplatz. Riesige Drachen mit sehr luftigem Körperbau laden auf verschiedenste Weisen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zum klettern ein. "Riesig" heißt in diesem Fall für den größten Vertreter der Drachenfamilie grob geschätzt 15 Meter lang und gute drei Meter hoch. Sein Kopf besteht aus einer Kletterwand mit Haltepickeln, einem begehbaren Grinsen und Nasenlöcher, die groß genug sind, um Kinder daraus rot... hervorkommen zu lassen. Gleiches gilt für die Augen, die problemlos Kinder weinen können. Dahinter versteckt sich eine Rampe, die von der Nasenspitze bis zum Genick reicht. Darunter ist eine durch Gesichtswände und Rampe an drei Seiten geschlossene Spielhöhle.

Am Eingang des Spielplatzes ist ebenfalls ein Portal, das ich eigentlich genüsslich leerhacken wollte, während die Kids ihren Spaß haben. Statt dessen hatte ich auf einmal eine aufgeregte Cousine vor mir. Irgendwas mit Zoe und Drachenkopf wollte sie mir mitteilen, soviel habe ich verstanden. Im Kopf fand ich dann eine bitterlich weinende, breitbeinig im Sand stehende Zoe.

Seit Ewigkeiten hatten wir keinen Unfall mehr, aber dieses Mal war der Druck anscheinend zu groß, um überhaupt noch rechtzeitig Bescheid zu sagen und so... sagen wir einfach, Buddelhosen sind nicht nur von außen nach innen wasserdicht und Zoe hat das unfreiwillig ausprobiert. Also Kind ins Auto getragen, ab nach Hause und unter die Dusche gestellt. Ja, mit Kindern wirds nie langweilig.

Natürlich konnte sich auch Murphy nicht raushalten - denn ausgerechnet am letzten geplanten Spielplatz, zu dem wir durch den Zwischenfall gar nicht mehr gekommen sind, liegen die meisten Portale auf engem Raum - dort hätte ich nochmal richtig auftanken können.

Nachdem Zoe wieder runderneuert war, kamen bei beiden Mädels die Wechseljahre durch: Wieder los, die beiden gar nicht richtig bespielten Spielplätze nachholen. Auf dem langen, langen Weg vom Büro zur Haustür dann der Sinneswandel: Och nee, doch nicht, drinnen ist viel schöner. Kurz danach: Wir wollen doch zu den Spielplätzen! Eine gefühlte Ewigkeit später waren Schuhe und Jacke angezogen - nee, das tröpfelt ja draußen. Auf dem Weg zur Gardrobe, um die Jacke wieder auszuziehen: Oh, da sind ja Kinderregenschirme! Nach einigen weiteren Iterationen haben wir es sogar noch ins Auto geschafft, aber als wir den gewünschten Ort erreichten, fing der Regen gerade wieder an. So fiel zumindest der letzte Spielplatz leider aus.

 

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