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Ein Name für das Kind

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Lange habe ich überlegt, ob ich diese Runde der Eltern-Kind-Blogparade auslassen oder doch noch etwas dazu schreiben sollte. Relativ spontan kamen mir doch noch ein paar (wenige) Gedanken und so gibt es ihn doch, den März-Post zur E-K-B.

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Die Auswahl ist bei beiden Kindern jeweils gleich abgelaufen: Ein kleiner Wurm schickt eine Ultraschall-Postkarte und kündigt sein Kommen an. Kein genaues Datum, kein "Hey, ich würde Euch gerne für 18 Jahre oder länger besuchen kommen, darf ich?", noch nicht mal eine Freundschaftsanfrage auf Facebook, statt dessen einfach ein "Peng, ich komme, ob ihr wollt oder nicht und haltet gefälligst einen vernünftigen Namen bereit!" Als angehende (und beim ersten Wurm vollkommen verplante ungeplante) Eltern muss man sich zwangsweise entscheiden, denn trotz aller Kreativität deutscher Leidensgenossen und manchmal übermässiger Toleranz der Standesämter lässt sich wohl kaum "Kind 1" als Name eintragen.

Die Anforderungen an einen solchen Namen sind vielfältig. Eine Blog-Adresse bleibt lebenslang, allerdings bezogen auf die - zuweilen recht kurze - Lebenszeit des Blogs, aber ein menschlicher Nachkomme trägt seinen oder ihren Namen viele Jahrzehnte, muss damit in Kindergarten, Schule und späterem Leben auskommen und am Ende steht er in Stein gemeißelt für weitere 20, 30 oder noch mehr Jahre über den feierlich vergrabenen Überresten - und wer möchte schon einen fünf Meter breiten Grabstein, nur damit die Abkürzungen aller Vornamen darauf Platz finden?

Das nächste Problem liegt im "seinen oder ihren Namen", denn mit welcher Ausstattung der südlichen Köperregion das eigene Exemplar geliefert wird, steht letztendlich erst im Kreischsaal fest (auch wenn die moderne Technik heute bereits zu recht guten Prognosen fähig ist). Mit einem Namen ist es also nicht getan, zwei der Sorte sollten es schon sein.

Um die Geschichte abzukürzen: Wir haben uns bei beiden Kindern auf alle Eventualitäten vorbereitet und bereits vorab Lösungen für die zwei mit Abstand wahrscheinlichsten Fragen überlegt: "Wie soll sie heißen?" bzw. "Wie soll er heißen?". Zugegeben, auf die Frage "Ich weiß nicht, was es ist, aber wie soll es heißen?" wären wir nicht vorbereitet gewesen.

Um nicht irgendwann hinterrücks von unseren Kindern für die Namenswahl gemeuchelt oder bei der Auswahl des Altersheims bestraft zu werden, sollten sie im gesetzlichen Rahmen die Möglichkeit behalten, selbst über ihr Schicksal ihren Namen zu entscheiden. Da der Gesetzgeber nunmal leider kein "namenlos bis zum 18. Geburtstag" vorgesehen hat und die Kindergartenzeit bestimmt nicht einfach werden würde, selbst wenn das Kind mit "Namenlos" abgekürzt gerufen würde, haben schließlich beide Kids je zwei Namen bekommen. Wenn ihnen der eine auf die Nerven geht, können sie sich immer noch den anderen als Rufnamen aussuchen (im Fall von Bea hat das leider nicht geklappt, da sie nicht einmal ihren eigenen Namen aussprechen kann, aber einen Versuch war es wert).

Es sollten keine Namen sein, die auf den aktuellen Top10 der häufigsten Namen zu finden sind - in Zoe's Kiga gibt es drei Mädels mit dem gleichen Vornamen und es ist schon etwas komisch, wenn sie ihre Freundin beim vollen Vor- und Nachnamen nennt, auch wenn beide alleine sind - aber auch keine Extrema wie "Wilhelmine Werngard Willing" (obwohl die Initialen sicherlich einprägsam wären, aber spätestens in der Schule würde das in "Internet, komm mal her!" enden).

Letztendlich haben wir uns für Beatrice Kai (ja, Kai ist auch in Deutschland ein geschlechtesneutraler Name) und Zoe Christin entschieden. Die männlichen Äquivalente habe ich (leider) längst vergessen, nur, dass bei Bea ein "Alexander" mit dabei gewesen wäre, ist mir im Kopf geblieben. Es ist schon etwas komisch, dass man sich ein paar Monate an Namen gewöhnt und dann von einer Sekunde auf die andere die Hälfte der eigenen Entscheidung im Vergessen verschwindet, während der andere einen lebenslang begleiten wird.

 

7 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Kai finde ich ziemlich cool für ein Mädchen (ich liebe auch Kim, der ebenso neutral ist). Die Sache mit den zwei Namen zur Auswahl lese und hört ist oft, kenne aber zeitgleich niemanden, der im Laufe seines Lebens die Namen getauscht hat (hat wahrscheinlich damit zu tun, dass bei Leuten in meinem Alter die Zweitnamen oft die der Paten oder Großeltern sind).

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  4. Sebastian

    Ich kenne - oder kannte - tatsächlich jemanden :)

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  7. Kim Hariake

    Hey :) also wenn ich ein Kind erwarten würde, dass würde ich mir eine Hand voll Mädchennamen raussuchen, die mir gut gefallen und ebenso eine Hand voll Jungennamen. So ist man auf alles vorbereitet und kann sich bedenken- und sorglos auf seinen Nachwuchs freuen :)

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