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Blog-Battle #19: Spurlos

Neulich auf Facebook (daraus könnte ich eine eigene Rubrik machen) gab es die Dikussion in einer Elterngruppe, ob 3jährige Kinder schon einen eigenen Fernseher im Zimmer haben sollten. Wie auf Kommando liefert eines unserer Blogparaden-Kinder ein mediales Stichwort für diese Woche. Obwohl... die Facebook-Gruppe dazu ist eine reine Eltern-Gruppe... Lili, gibt es da etwas, das wir noch nicht wissen???

Ihr Stichwort für diese Woche ist der Title gleich dreier Filme (von denen ich - zugegeben - keinen einzelnen selbst gesehen habe).

1988 waren Rex (kein Hund, das ist eine andere Fernsehgeschichte) und Saskia - ein Pärchen aus Amsterdam - auf dem Weg in den Urlaub nach Frankreich. Das ist natürlich unrealistisch, denn warum sollte man freiwillig in ein Land fahren, in dem kein Mensch verständlich sprechen kann? Wahrscheinlich kommt man selbst in China mit Englisch weiter als in Frankreich. Aber Drehbuchautor und Regisseur George Sluizer macht sich auch sonst wenig Mühe und wandelt den bekannten Klassiker "Schatz, ich geh nur kurz Zigaretten holen" nur geringfügig ab. Sasika geht zum Getränkeautomaten und ist plötzlich spurlos verschwunden.

Schuld ist - natürlich - ein Franzose, genannt Lemorne. Dieser springt ganz gerne kleinen Kindern ins Wasser hinterher - eine ansich schon bedenkliche Angewohnheit, auch wenn er sie dabei vor dem Ertrinken rettet. (Aber über solche Typen hab ich schon mal geschrieben.) Irgendwann reicht ihm das nicht mehr und er will die schlimmste aller Taten begehen. Dazu spricht er Saskia an (nein, das ist natürlich noch nicht die schlimmste aller Taten).

Im Laufe des Films erfährt Rex langsam über Postkarten (das sind viereckige Pappstückchen auf denen man Text schreiben und eine Briefmarke aufkleben konnte, quasi der langsamere Vorläufer der Email, nur für die NSA schwerer mitzulesen) das Lemorne am Verschwinden seiner Saskia schuld ist. Heute hätte er einfach auf Rex Facebook-Chronik gepostet, aber gut.

Am Ende erfährt Rex schließlich am eigenen Leib (hätte er ein A dabei gehabt, dann hätte es nur einen Laib Brot oder Käse getroffen, aber Holländer waren damals anscheinend unvorbereitet), was Saskia passiert ist. Hier wird der Film wieder realistischer, denn er wird an der gleichen Stelle wie seine Freundin in einer Holzkiste lebendig begraben. Das ist sinnvoller als Beton, denn so verschwinden die Spuren im Laufe der Zeit - Beton hätte sie gut konserviert.

Immerhin hatten sie ein ziemliches Glück, dass 50 Shades of Grey erst 2011 publiziert wurde, denn sonst hätte Lemorne sie bestimmt gezwungen, die Serie zu lesen. Aber eine solche Folter hätte es vermutlich nicht in einen Kinofilm geschafft.

1993 lässt George Sluizer ziemliche fantasielos die alte Geschichte nochmal aufleben, dieses Mal nicht als europäische, sondern als US-Produktion. Da die Amerikaner den Franzosen in Punkto Nationalismus nur voraus haben, dass sie (größtenteils) zumindest ein paar Brocken Englisch verstehen und sprechen können, kennen sie natürlich auch keine europäischen Filme (immerhin besteht die Welt nur aus Amerika und einem kleinen, unbedeutenden Rest, genannt "andere Länder"). In der US-Variante gibt es jedoch ein Happy End.

2009 drehen die Briten einen weiteren Thriller namens Spurlos, der aber (der Wikipedia-Zusammenfassung zufolge) eher an eine chaotische Dreierbeziehung als an einen Entführungsthriller erinnert. Das es keine Spuren der Entführung gibt, scheint nur nebensächlich zu sein - warum greift man es dann im Titel auf? Dennoch könnte mir der Film gefallen, weil er - so scheint es - viele unerwartete Wendungen hat. Genau deswegen (auch wenn ihr es mir nicht glauben werdet) gehört Wild Things zu meinen Lieblingsfilmen. Er wechselt nicht nur immer wieder die Wahrheiten, sondern das alles sogar noch ohne Logikfehler.

Nur ein Jahr später versuchen die Franzosen und Belgier einen Konter und drehen schon wieder einen Film namens Spurlos, der nicht minder chaotisch ist, dafür aber genau so wenig mit dem Titel zu tun hat, wie der vorherige. Ist es so schwer, eine vernünftige Geschichte auf diesem Thema aufzubauen?

Vielleicht meinte Lili mit ihrer Themenvorgabe aber auch die US-Serie rund um die MPU. In den USA geht es dabei natürlich nicht um einen Test zur geistigen Reife, ein Kraftfahrzeug zu führen (dort bekommt schließlich jeder Jugendliche an einem 16. Geburtstag automatisch ein Auto und eine lebenslange Fahrerlaubnis - wissen wir alle aus zahllosen Filmen und Serien) und auch nicht um die Master-Processing-Unit aus Tron, einem der besten Sci-Fi-Filme überhaupt, sondern um die Missing Persons Unit. In Deutschland würde man sie AZAVVP -  Abteilung zur Auffindung von vermissten Personen nennen.

Ein paar Folgen habe ich zufällig mal davon gesehen, aber nicht genug, um jetzt noch ausführlich darüber berichten zu können. Das soll unser - anscheinender - Mediensuchti Lili selbst machen. Ob ihre Zwilli Lau in Punkto Fernsehkonsum so viel besser ist, wird sich heute zeigen, ebenso was unsere Literaturmuse Justine aus dieser Steilvorlage gemacht hat. Bei dem Lord, Schakal, Ichigo, Chelsea und Schafi befürchte ich allerdings eher, dass sie in dieser Woche selbst spurlos verschwunden sind. Zumindest, wenn man von den Äußerungen zum Thema im Blog-Tags-Chat ausgeht...

 

6 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Medienerzählungen sind nicht so meins und du hast ne handvoll rechtschreibfehlerim text bersteckt, sind leider nich sputlis verschwunden.
    Heute nur ne 2-

    daa schafi

  2. Arg ^^ Du machst in den letzten Sätzen immer so einen Druck :P
    Eine 2-

  3. ich vermute, dass mich da langsam einer kennt :D

    sehr netter Post, Note 2+

  4. Schakal

    Spricht mich überhaupt nicht an. Was der letzte Absatz aussagen soll, ist mir nicht so klar. 3-

  5. Laura

    Mir gefällt die Ironie im Text. Allerdings ist das Thema nicht so meins. Eine 2- gebe ich dir.:)

  6. Eine Spurlose 2 ...

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