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Wo ist denn hier der "Aus"-Schalter?

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Wie viele Wörter kann ein Mensch pro Sekunde tippen? Sind es mehr oder weniger als jemand sprechen kann? Kann man ein Kind abschalten??? Nein, Zoe tippt noch nicht, abgesehen von ihrem Namen und das auch in altersgemäßer Geschwindigkeit, aber wenn sie etwas nicht möchte, fängt sie an zu diskutieren, insbesondere beim Abendessen.

Erst wurden zwei ihrer Freundinnen virtuelle mit an den Tisch gesetzt und da es keine Kindergruppe war, brauchten sie auch alle (echte) Stühle und (virtuelle) Teller. Dann stand der Mund nicht still. Eigentlich ist das ja der Sinn der Sache beim Essen, aber in Zoe's Fall ging kaum Essen rein, aber dafür kamen um so mehr Worte raus, gefühlt je ein Brockhaus-Band zwischen zwischen zwei Bissen.

Bei einem Baby ist nach dem Krabbeln und Laufen das Sprechen der nächste wichtige Entwicklungsschritt, ein Schritt den Bea nie gemacht hat und wohl auch nie mehr machen wird. Anfangs freuen sich Mama und Papa über jedes einzelne Wort, einige Mütter fühlen sich schon in ihrer Mutterehre gekränkt, wenn das erste Wort "Papa" ist. Erfahrene Eltern prognostizieren immer schmunzelnd wenn sich junge Eltern über jedes neue Wort freuen: "Warte mal ab, bald freust Du Dich wenn er oder sie mal ruhig ist."

Bei der Eltern-Kind-Blogparade zeigte sich, dass viele Tipps im Rückblick überflüssig oder sogar falsch waren, die Prognose zur ersehnten Stille ist allerdings niemals falsch - von Fällen wie Bea einmal abgesehen. Bei Zoe war es letztendlich nur eine Doppeldrohung die etwas Ruhe einkehren ließ: Sie sollte ruhig sein und Mama zumindest mal zwei Sätze aussprechen lassen, sonst würde ich ihre beiden virtuellen Freunde nach dem Essen nach Hause schicken. Gemein, aber das Einzige was wenigstens ein paar Nudeln und etwas Gemüse in das Kind  zu bekommen.

Die zweite Drohung zieht immer (noch): Nachtisch gibt es nur wenn sie aufgegessen hat. Normalerweise halte ich nichts davon, einem Kind Essen reinzuzwingen, allerdings nimmt sie sich bereits sehr übersichtliche Portionen, seltener dürfen wir ihr etwas auftun. Ihre Vorgabe für heute: "Eine Nudel", immerhin ein Fortschritt nachdem sie vorher gar nichts essen wollte. Ein paar mehr sind es dann doch noch geworden und ihre Laune entwickelte sich bereits wieder zu einem ich-schrei-jetzt-los-weil-mir-Böses-angetan-wurde (in diesem Fall: Essen auf den Teller gelegt das sie nicht wollte) als wir die lautstarke Untermalung unseres Abendessens abwenden konnten, in dem wir ihren virtuellen Freundinnen angeboten haben, auch von Zoe's Teller zu essen. Puh, gerettetetet.

Etwas mehr hat sie dann doch noch gegessen, aber für ihr Alter war es immernoch eine sehr karge Mahlzeit. Das geht auch nur, weil sie im Kindergarten eigentlich immer recht gut isst und sich zu Hause regelmäßig mit entsprechenden Gerichten locken lässt, doch etwas mehr zu essen.

Komischerweise liebt sie rohes Gemüse, darunter Möhrchen, Staudensellerie(!), Zwiebeln(!!) und Lauch(!!!). Mit einer Rohkostplatte kann ich derzeit beide Kids beim Abendessen glücklich machen, Bea mag gegartes Gemüse allerdings auch gerne.

Mal schauen, wie lange Zoe's Gemüsephase noch geht, die Forderungen nach FastFood oder lecker zubereiteter Oma können wir momentan glücklicherweise noch weitgehend unterdrücken.

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. Ditte hat auch zwei virtuelle Freundinnen, die regelmäßig bei uns ein und aus gehen. Zum Glück essen sie auch von virtuellen Tellern und sitzen auf ebensolchen Stühlen. Der Nachteil an ihren virtuellen Freundinnen: Sie schimpfen uns immer aus, wenn wir etwas machen, was Ditte nicht gefällt, und sie erlauben ihr alles, was wir verboten haben (z.B. mit Essen spielen).

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