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Schein und sein

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Einige Unternehmen betreiben mehrere Webseiten oder "Portale" unter verschiedenen Markennamen und meist ist der tatsächliche Betreiber eindeutig im Impressum zu sehen. Konzerne wie RTL oder die Telekom haben dabei längst ihr angestammtes Kerngeschäft verlassen und bieten Webseiten für Kinder oder Kinofilme zum Download an. Doch nicht immer ist die Zugehörigkeit so eindeutig und dann braucht es einen geltungssüchtigen Snowden, der sogar sein Land verrät um berühmt zu werden, um diese Verbindungen aufzudecken.

Ja, so sehe ich ihn. Natürlich ist es falsch, dass auf Seiten wie Facebook und Hotmail nicht wenigstens im (nicht vorhandenen) Impressum "Powered by NSA" oder ähnliches steht und natürlich musste jemand das Ganze ans Licht bringen, aber trotzdem hat Onkel Edward gegen Gesetze verstoßen und sein Vaterland verraten. Etwas ähnliches gibt es - meines Wissens - im deutschen Recht: Wenn ein Polizist illegale Methoden anwendet, um an Beweise zu kommen, dann sind diese nicht automatisch wertlos, sondern so gerichtswirksam, wie legal beschaffte Beweise. Das hält uns allerdings nicht davon ab, auch dem Polizisten den Prozess zu machen.

Aber zurück zum Thema, bevor ich vollends abschweife: War wirklich irgendjemand überrascht, dass die NSA auf Facebook & Co. mitliest? Vielleicht sollte ich die Frage anders formulieren: War wirklich jemand überrascht, dass Facebook jedes einzelne persönliche Byte, dessen es habhaft werden kann, möglichst ausgiebig weiterverwertet und jedem zugänglich macht, der mit ein paar Geldscheinen oder einem anderen guten Grund daherkommt?

Der größte Aufreger kam vor ein paar Tagen in den Nachrichten: Der BND hat bei Terrorwarnungen aus den USA nicht nach der Quelle und den Beschaffungsmethoden gefragt, sondern einfach nur "Danke" gesagt. (Ob tatsächlich ein "Danke" zurück über den großen Teich gegangen ist, unterliegt vermutlich der strengsten Geheimhaltung, aber ich unterstelle einfach mal, dass es auch in Geheimdienstkreisen ein Minimum an Höflichkeit gibt.) Warum hätte der BND (Zur Erinnerung: Es handelt sich hierbei auch um einen Geheimdienst, allerdings unseren) Fragen stellen sollen, die vermutlich ohnehin nicht (wahrheitsgemäß) beantwortet worden wären und deren Antworten er gar nicht wissen will. Nicht vergessen: Geschenkter Gaul...

Ich nutze Facebook und G+. Twitter kann ich persönlich nichts abgewinnen und Pintrest & Co. müsste ich erstmal verstehen, bevor ich sie nutze. Mit allen Diensten halte ich es wie mit meinen Blogposts: Was ich nicht im Internet sehen möchte, publiziere ich nicht. Nirgendwo. Klar nutze ich auch die Möglichkeit, Einträge bei FB nur meinen Freunden zu zeigen, aber da die Hürde für eine FB-Freundschaft bei mir eher gering ist, zählt das nicht wirklich zu "Geheimhaltung".

Eigentlich wollte ich zu dem Thema gar nichts schreiben, aber Christian hat mich quasi dazu gezwungen und so hab ich mich doch hinreißen lassen.

War es jetzt richtig oder falsch von Snowden, das zu tun, was er getan hat? Ich weiß es nicht. Er ist berühmt, lebt spätestens in einem Jahr an einem sonnigen, südamerikanischen Strand (oder wird zwischenzeitlich von der CIA ermordet, wie uns diverse US-Spielfilme und Serien immer wieder bestätigen) und zündet sich die - dort legalen - kubanischen Zigarren mit 100-$-Scheinen an, denn Geldsorgen braucht er sich wohl nicht mehr machen, sobald die Film-, Buch- und Actionfigurenrechte an seiner Story verkauft sind. Aber vielleicht hat er es doch aus Überzeugung getan, wer weiß das schon so genau...

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. Hallo Sebastian,


    Vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade. Interessanter Artikle =)
    Vorallem mal aus einer etwas anderen Sicht.


    Gruß


    Christian

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