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(Wie) bekomme ich Blog-Besucher?

Dieser Post wurde aus meiner alten WordPress-Installation importiert. Sollte es Darstellungsprobleme, falsche Links oder fehlende Bilder geben, bitte einfach hier einen Kommentar hinterlassen. Danke.


Martin stellt die - nicht ganz unberechtigte - Frage, ob bloggen überhaupt noch etwas bringt. Ähnliche Fragen tauchen immer wieder auf, gerne auch in einschlägigen Chats in Form von "wie bekomme ich mehr Besucher für meinen Blog?".

Die erste Frage ist nicht ganz so einfach: Bringt Bloggen überhaupt noch etwas in einer Zeit mit über 200 Millionen Blogs weltweit? Entstehen nicht jeden Tag nur im deutschsprachigen Raum mehr neue Blogs als ein Mensch je lesen könnte?

Die Antwort hängt ganz klar von der eigenen Motivation ab. Wer einen Blog anfängt, um damit reich und berühmt zu werden, der wird garantiert scheitern. Selbstverständlich gibt es Blogger, die von ihrem Blog leben können, allerdings entsteht so etwas (wie fast alle Internet-Erfolge) mehr oder weniger durch Zufall und lässt sich weder voraussagen, noch erzwingen.

 

Ein weiterer beliebter Fehler bei neuen Blogs ist die Ungeduld und zwar gleich an zwei Stellen: Sich direkt nach dem ersten Post in die Bewerbung zu stürzen, ist absolut sinnlos, denn kaum jemand wird eine Seite ohne Inhalt bookmarken und später noch einmal besuchen und später, wenn die ersten 10 Posts geschrieben sind und sich die täglich Besucherzahl noch immer bei Spurenelementen der erträumten Tausend aufhalten, geben viele auf. Für diese Blogger-Gruppe ist die Antwort ganz einfach: Nein, bloggen hat sich für Dich noch nie gelohnt und wird sich auch nie lohnen.

Blogtherapie

Andere behandeln ihren Blog so, wie auch die ersten Blogs entstanden sind: Als persönliches, aber öffentliches Tagebuch in dem sich die täglichen Belanglosigkeiten einen Platz finden um aufgeschrieben und damit verarbeitet zu werden. Sie sehen sich selbst und ihren Blog absolut realistisch: Als ein Mensch unter 80 Millionen Deutschen für den sich knapp 80 Millionen Deutsche gar nicht interessieren. Solche Blogs bieten ein Medium für die eigenen Probleme, die für andere uninteressante Massenware sind, einen selbst allerdings erdrücken können und tatsächlich findet sich meist die eine oder andere Person, die diesen Blog gerne liest und mit Kommentaren Anteilnahme zeigt. Solche Blogs lassen sich häufig nur anonym führen, aber genau darin liegt der große Vorteil, denn der Blogger kann offen über die eigenen Probleme sprechen - da niemand ihn im echten Leben (er)kennt.

Mel nutzt ihren Blog in dieser Art und Weise und schreibt sehr schön und die Wolkentänzerin verarbeitet ein schweres Trauma. Ob sie ohne ihren Blog noch am Leben wäre? Für diese Blogger bringt bloggen auf jeden Fall etwas.

 

Zwischen diesen beiden Bloggerwelten gibt es noch unendlich viele Schattierungen und für die meisten dieser Autoren lässt sich die die Frage durchaus positiv beantworten: So lange Du - zumindest zum Teil - für Dich selbst bloggst und schreibst um zu schreiben, lohnt sich ein Blog auf jeden Fall. Dabei darf man sich ruhig über Besucher und Kommentare freuen, allerdings den eigenen Blogerfolg nicht daran messen.

Mehr Besucher

Damit sind wir auch fast schon bei der zweiten Frage: Wie bekomme ich mehr Besucher für meinen Blog?

Die Antwort ist so einfach wie unbeliebt: Schreiben! Die Besucher- und Leserzahl eines Blogs wächst im Laufe seines Bloglebens üblicherweise immer weiter an, aber dazu bedarf es immer neuer Posts und diese Grundregel gilt über alle Themengrenzen hinweg. Sicherlich hilft es, sich bei Blogverzeichnissen anzumelden (in meiner Sidebar sind ein paar der wichtigsten verlinkt) und auch aus dem eigenen Freundeskreis auf Facebook lässt sich so mancher Leser rekrutieren, aber letztendlich braucht ein Blog einfach Zeit und Pflege, um zu wachsen.

Ein weiteres gutes Rezept ist ernsthaftes Interesse für die Blogosphäre: Andere Blogs lesen, Kommentare schreiben und interessante Blogs einfach mal ohne Gegenleistung im eigenen Blog erwähnen, wenn es gerade thematisch passt, aber bitte keine "Toller Post, wollen wir uns nicht gegenseitig verlinken"-Kommentare und auf keinen Fall Kommentar-Spam auf fremden Blogs, denn der führt eher dazu, dass der eigene Blog gar keine Chance mehr bekommt, mit tollen Inhalten zu glänzen.

Bei der erdrückenden Übermacht von tausenden oder sogar mehr neuen Blogs pro Tag wird eine Kleinigkeit häufig vergessen: Ein guter Teil dieser Blogs verwaist nach einem, zwei oder drei Posts bereits wieder, einige halten sich einige Wochen, in denen sie gepflegt werden, und nur ganz, ganz wenige überleben die ersten Monate. Wenn der eigene Blog den ersten Geburtstag feiert und die Zahl der eigenen Posts sich zumindest der dreistelligen Marke nähert, dann hat er bereits die große Mehrheit seiner Leidensgenossen überlebt.

...und selbst?

Was ist dieser Blog? Zunächst einmal verweise ich ganz klar auf den ersten Post, denn dieser beantwortet die Frage bereits zum Teil. Dieser Blog hat sich entwickelt und mir besonders in der schweren Zeit mit Bea einen Möglichkeit geschaffen, alles zu verarbeiten, aber er dient auch als Notizblog/ck um viele Kleinigkeiten aufzuheben. Ein beliebtes Beispiel ist mein Rezept für den Sybase Identity Reset: Beim ersten Mal habe ich stundenlang das Netz durchforstet, um die Lösung zu finden und wenn ich jetzt - glücklicherweise selten mehr als ein Mal pro Jahr - darauf zurückgreifen muss, weiß ich genau, wo die Anleitung steht.

Natürlich freue ich mich über jeden Kommentar und auch die Besucherstatistik hat ihren Platz ganz oben in meinem Wordpress-Dashboard, aber würde ich auch ganz ohne Besucher und Kommentare bloggen? Vermutlich nicht.

PS: Danke an Zoe für das Titelbild dieses Posts. Mittlerweile schreibt sie solche Sachen schon ganz alleine, wenn man ihr die Buchstaben vorsagt.

 

25 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Hallo Sebastian!


    Vielen Dank für die Teilnahme und deine Meinung zum Thema!


    Liebe Grüße
    Martin

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  6. Da bin ich froh, ich habe den ersten blog-Geburtstag mittlerweile hinter mir und
    es macht mir immer noch viel Freude - was ich (für mich) als Hauptsache ansehe.


    Wünsche Dir und Deiner Familie
    frohe Ostern


    Lieben Gruß
    Björn :)

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  9. Hallo,
    ein sehr schöner Artikel zum Thema Bloggen oder nicht und ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein jedes Blogs mehr Zeit braucht, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Ich blogge seit ca. 5 Jahren und habe in der Zeit auch einiges gelernt, übers Bloggen ja ebenfalls viel erfahren und gelernt und eins lässt sich beim Blogging nicht sagen, nämlich die Zeit, die ein Blog besteht. Es kann von heute auf morgen Aus sein oder es kann jahrelang existieren. Solange man Spass und Leidenschaft am Schreiben aufweist, solange wird auch das eigene Blog existieren.

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  12. Mel

    Danke Pal ! :) wir müssen mal wieder schreiben! :)

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  15. Also ich weiß nicht, ob man Blog-Erfolg wirklich als Zufall und Glück abstempeln sollte. Zwar entstehen jeden Tag duzende neue Blogs, aber gleichzeitig werden genauso viele auch einfach nicht mehr fortgeführt oder gelöscht! Der erste Schritt zum Erfolg lautet also schon einmal schlicht "durchhalten"! Das gelingt natürlich nur, wenn man auch regelmäßig neue Beiträge schreibt, aber auch hier gibt es Unterschiede bei Qualität und Aktualität.

  16. Sebastian

    Blog-Erfolg messe ich an Besucher- und Kommentarzahlen, ich bezog mich beim Glück und Zufall auf finanziellen Erfolg mit Blogs. Ein toter Blog wird natürlich kein Geld einbringen, aber auch ein aktiv geführter eben nicht zwangsweise.

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  25. prima beschrieben. Bild geliehen und verlinkt bei mir. Okay? bibeltagebuch

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