4944 Euro für ein Lächeln

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[caption id="attachment_3089" align="alignright" width="150"] Uwe Schlick / pixelio.de[/caption]

Jeden Morgen und manchmal auch Nachmittags zieht es mich dort hin: Ein Bungalow irgendwo in unserer Nähe, mit vielen Gemeinschaftsräumen und einer kleinen Gruppe Herrscher, die alle ihre Schäfchen streng im Auge behalten. Das heilige Morgenritual ist immer das Gleiche: Zuhause ist noch Hektik, Stress, Zeitdruck, aber dort herrscht - trotz aller Pilger - eine innere Ruhe, die bei dem üblicherweise vorherrschenden Lärm allerdings nicht hörbar ist, nur spürbar.

Der Ablauf ist festgeschrieben: Wettrennen, wer zuerst an der Gartentür ist - fast immer verliere ich, aber das ist egal - dann das gleiche Spielchen zur Eingangstür. Zur Garderobe, Jacke & Schuhe ausziehen, zurück zur Eingangstür. Ein Küsschen, einmal Knuddeln und dann werde ich mit aller Kraft rausgeschubst, so dass ich fast im nächsten Busch lande. Zurück Richtung Auto, einmal winken. Zoe winkt auch und ruft "hab Dich lieb, Papa!"

Regelmäßig - so auch heute früh - erwische ich mich dann, wie ich auf dem Weg zum Auto ein Lächeln auf den Lippen habe. Ganz egal, wie die Stimmung vorher war, wie stressig der Arbeitstag zu werden verspricht.

Nicht-Eltern können so oft nicht verstehen, warum man sich die Verpflichtung und Kosten eines Kindes "antut", warum man fast fünftausend Euro für zwei Kindergartenjahre zahlt (das dritte ist bei uns kostenfrei). Sie können nichts dafür, denn Momente wie diese, die einen für alles entschädigen, lassen sich nicht erklären. Man muss sie selbst erleben.