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Gemalte Post

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Die Deutsche Post leistet sich Tag für Tag eine unglaubliche Frechheit. In Person von wechselnden Zustellern bringt sie Briefe für Mama und Papa - aber nie Post für Zoe! Die logische Konsequenz wäre jetzt natürlich, die Post zu verklagen, aber wir sind ja nicht in den USA, also bleibt nur eine Möglichkeit übrig: Selbst einen Brief schreiben und auf Antwort hoffen.

Vor ein paar Wochen waren wir zur goldenen Hochzeit von Zoe's Großonkel und -tante eingeladen. Überraschenderweise natürlich nicht nur wir, sondern auch viele andere Leute, darunter ein kleines Mädchen mit rosa Feenflügeln und nur ein paar Monaten Altersvorsprung gegenüber Zoe. Die beiden haben zusammen mit Fillys gespielt, Enten gejagt und so einiges mehr. Kurz: Zoe war gleich begeistert, ihr einen Brief zu schreiben und drauf zu hoffen, dass sie auch zurückschreibt.

Zoe_BriefNun ist das mit dem Schreiben nicht so einfach, wenn man gerade viereinhalb ist und zwar gerne Buchstaben malt, aber noch weit davon entfernt ist, selbst schriftlich Wörter oder Sätze zu bilden. Eine passende Lösung hatten schon die alten Ägypter zur Hand: Wer nicht schreiben kann, malt einfach Bilder und genau das hat Zoe auch gemacht. (Ob man jetzt daraus schließen kann, dass die Ägypter eine Lebenserwartung von vier bis fünf Jahren gehabt haben müssen, ist eine ganz andere Frage.)

Mit ein wenig Vorsagen Hilfe hat sie heute auch noch den Briefumschlag beschrieben. Die mangelhafte Qualität der meisten Buchstaben auf dem Foto ist übrigens Absicht und entspricht natürlich nicht dem Original, trotzdem bin ich gespannt, ob der Brief auch ankommt. Eine Briefmarke haben wir selbstverständlich auch noch drauf geklebt.

23.06.2013_003Doch von selbst fliegt der Brief nicht zur jungen Empfängerin und so wurde ein passendes Fahrzeug ausgesucht (was standesgemäß fast schon länger gebraucht hat, als den Brief zu schreiben oder wegzubringen, Zoe ist schließlich ein Mädchen), um den nächsten Briefkasten im seiner Sonntagsruhe zu stören.

23.06.2013_010Dieser Vertreter der Briefkasten-Gattung hat es ihr - mit irgendwas um einen Meter Körpergröße - nicht gerade leicht gemacht. Kurz sah es so aus, als würde er sich ihr verweigern können, aber dann hat sie die Fußspitzen eingesetzt und schließlich doch noch triumphiert.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Brief den Weg zu seiner Empfängerin findet und ob diese antworten möchte (und ob ihre Eltern das erlauben).

Auf dem Rückweg gab es gleich praktische Verkehrserziehung: Überqueren von befahrenen Straßen mit einem Trecker. Das üben wir zwar bei jeder Gelegenheit und mit jedem von ihr gesteuerten Fortbewegungsmittel (einschließlich ihrer Füße), aber heute stellten sich gleich mehrere andere Verkehrsteilnehmer freiwillig für schlechte Beispiele zur Verfügung. Während zwei Pferde und ihre Reiterinnen brav in alle Richtungen schauten, hatten so einige Fahrradfahrer das nicht nötig. Ist doch nur 'ne Seitenstraße, wenn da ein Auto kommt, bin ich eh nicht schuld und damit auch garantiert nix mehr zu retten ist, wenn eine Motorhaube meinem Fahrrad die Weiterfahrt verwehrt und mir eine Flugstunde schenkt, verzichte ich natürlich auch auf einen Helm. Zoe hat sich hörbar drüber aufgeregt, nimmt dieses Verhalten also (noch) nicht als "richtig" wahr.

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. Richtig schön erzählt. :)


    Liebe Grüße, Tamaro

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