Blog-Battle #17: Sucht

Ich habe mich ja schon verschiedentlich über Vorgabe-Wörter im Blog-Battle aufgeregt, aber diese Woche fällt total aus dem Rahmen, denn unser Wort der Woche ist so unspezifisch wie wohl noch nie im ganzen Battle: Sucht! Etwas mehr oder etwas spezifischer wäre schon schön gewesen.

Aber mehr hat die liebe Chelsea nicht von sich gegeben: Sucht! Keine Information, was wir suchen sollen, nicht der keinste Hinweis, wo wir suchen sollen, einfach nur das simple Kommando: Sucht! Ja sind wir denn Blog-Battle-Hunde, oder was?

Chelsea, für Dich sind wir fast alles, also diese Woche auch mal Bernhard's iener. Muss ich mir jetzt ein Fässchen mit flüssigem Nervengift um den Hals binden? Das wird häufig gesucht: Wenn einen mitten in einer Schneelawine ein Rettungs-Wau-Wau gefunden hat und im Supermarkt von allerlei Klientel.

Da sind zum einen die, die "cool" sein wollen und alles daransetzen, die geistige Schwarzblende auch an diesem Wochenend zu erreichen, selbst wenn sie dafür den Ausweis der großen Schwester klauen müssen, weil sie selbst vom Gesetzgeber als noch zu jung eingestuft werden. Dummer Gesetzgeber, was weiß der schon? Warum macht er es Jugendlichen nur so schwer, cool zu sein? Vielleicht ist die das Jugend-Alkohol-Schutz-Gesetz (vermutlich heißt es ganz anders, aber manchmal fragt man sich schon, ob nicht der Alkoho(h)l vor den nicht minder hohlen Jugendlichen beschtüzt werden muss) aber auch einfach nur ein riesengroßes Mißverständnis und die eigentliche Aussage der werten Damen und Herren in Berlin war: Sucht einen Weg, es zu umgehen. So habt Ihr wenigstens bei der Beschaffung noch eine kleine Denksportaufgabe.

Natürlich gibt es auch andere, die gar nicht mehr suchen müssen. Sie finden den Alkohol intuitiv und sie brauchen ihn, er ist überlebenswichtig geworden. Diese unscheinbare chemische Verbindung ist dabei sogar ziemlich intelligent: Sie sucht sich gezielt ihre Opfer aus. Diese suchen auch etwas, sei es Geld, Liebe, Entspannung, Ablenkung und die Lösung scheint diese durchsichtige Flüssigkeit zu sein. Ist sie aber nicht, sie ist ein Destillat. Die Suche der Opfer findet bald ein Ende, weil dieses Schein-Lösungs-Destillat sie nicht mehr freiwillig los lässt.

Auch Abseits der Gläser beherrscht diese Chelsea'sche Aufforderung unser Leben: Sucht! Und wenn ihr gefunden habt, sucht weiter! Der Mensch, zumindest der Deutsche (bei anderen durch Landesgrenzen beschränkten Wohnbereichen fehlt mir die ausreichende persönliche Kenntnis für eine Beurteilung), neigt zur Beschwerde. Irgendwas ist immer: Der Winder zu kalt, der Sommer zu warm - stets sucht er nach etwas anderem, besseren, und wenn er es tatsächlich einmal gefunden hat, dann freut er sich kurz - und sucht wieder etwas, über das er sich beschweren kann.

Am Ende, wenn das Leben zur Neige geht, wie Gestenbrause in einem Glas, das man eigentlich doch nur zu Genusszwecken leert (genau wie das vorherige Dutzend), sucht der Mensch nach seiner Erlösung. Erlösung von den Schmerzen, Krankheiten oder einfach nur von seinen Greultaten, die den Weg in die himmlische Unendlichkeit versperren.

Diese simple Aufforderung "sucht!" kann auch schnell zur Sucht werden: Sei es sehr offensichtlich bei krankhaften Geocachern oder bei der Suche nach Anerkennung, Aufmerksamkeit oder sogar Schmerzen. Aber das ist ein ganz anderes Thema...

Bitte sucht jetzt weiter bei meinen Mitsuchern:

Teilnehmer:
1. Schakal - sucht nach Gedanken
2. Ichigo Komori  - sucht nach morbider Musik
3. Das Schaf - sucht nach Wetter
4. Chelsea - sucht nach Wuchs
5. Justine - sucht nach ihrem neuen Buch
6. the Lord - sucht nach Schwärze